Das Zeiss 6x18 ist ein kleines Monofernrohr mit Schiebetubus. Ich habe Herrn Jülich einen Bericht versprochen, dieses Versprechen möchte ich hiermit einlösen.
Ich besitze ein Stereomikroskop, ein Teleskop und zwei Ferngläser, da sollte ich eigentlich wissen, was gute Optik kostet, aber beim kleinen 6x18 Mono mußte ich dann doch überlegen. So wenig für soviel Geld.
Dann dauert es noch ein wenig, bis man mit diesem Schiebetubus schnell und genau einzustellen lernt.
Heute ist dieses Mono mein ständiger Begleiter, auch wenn es nur ins Büro geht oder wenn ich mein 10 x 42 dabei habe, denn das Mono liefert seine optische Leistung auch im Nahbereich ab, ich habe auf 30 Zentimeter Entfernung keine Mühe, 0,1mm Teilungen sauber abzulesen, ohne Mono bringe ich es unter Zuhilfenahme meiner Phantasie auf 0,5mm.
Einsatzgebiete sind Ausstellungen und Museen, Insekten und Technik.
Nimmt die Entfernung zu, so schiebe ich einfach den Tubus hinein, wenn es sein muß bis zur Himmelsbeobachtung.
Das Sehfeld beträgt 120 Meter, geteilt durch 17,5 und multipliziert mal 6 kommt man auf bescheidene 41° Sehfeld, Tunnelblick.
Der Überhub reicht bei meinen -3 Dioptrien bis unendlich, wer kurzsichtiger ist, der sollte für große Abstände die Brille auflassen.
Die Augenmuschel muß umgeklappt werden, das Mono ist garantiert nicht wasserdicht.
Der Bereich der Schärfentiefe reicht bei mir (46) von ca. 25 Metern bis unendlich, im wichtigen Nahbereich muß man ständig nachschieben.
Ich sehe die vier galilaeischen Jupitermonde und den Saturnmond Titan. Ich erhöhe die visuelle Grenzgröße um ca. 2 Größenklassen, was mehr ist, als man erwartet, obwohl natürlich nur ein Spaß, dafür nehme ich das 10x42.
Die Stärke liegt eindeutig in der Beobachtung von Armabstand bis wenige Meter Entfernung, z.B. bei der Lesbarkeit von Schautafeln.
Ich komme zu meiner Anfangsbemerkung zurück, es ist viel Geld, aber dafür schließt es eine Lücke, die man schliessen sollte, denn da ist mehr zu Sehen, als man vorher glaubt.
Carsten Heimbach