Guten Abend Forumfreunde,
diese Nebenpupillen sind mir schon längst aufgefallen, jedoch nicht weil ich ein FL schon besitze, sondern weil ich dies bei meinem Minolta-Wheathermatic festgestellt habe. Neben der AP zeigen sich im Okular noch jeweils zwei weitere eliptische Nebenpupillen. Da das Minolta vergleichsweise länger als normalerweise ist, vermutete ich schon ein Abbe-König-Prismensystem, wobei genaue Angaben dafür nirgends zu finden sind.
Nachdem ich mit einigen chinesischen "Fernglasfreunden" die Erfahrung ausgetauscht habe, stellen wir fest, dass bei Zeiss ab 42er immer solche Nebenpupillen zu sehen sind. (Zeiss FL 32er sind bekanntlich noch mit Schmidt-Pechan-Prismen versehen.)
Bemerkungen zu Zeiss 7X40 BGA (EDF ziviler Ausführung): Die Prismensystem ist zwar keine Abbe-König-Bauart, aber auch kein exaktes Schmidt-Pechan-System. Soweit ich informiert bin, sind bei diesem Modell eine Dachkantprisma und eine Pentaprisma eingesetzt.
Gelegentlich bin ich sehr an diesem Phänomen interessiert und habe ein Swarovski SLC 7X42 ins Visier genommen. Eine (nicht zwei) Nebenpupille neben der eigentlichen AP ist im jeweiligen Okular zu sehen, wenn man das Okular bisschen seitlich betrachtet.
Leider habe ich bis jetzt noch nie die Gelegenheit, persönlich ein Leica zu sehen. Hoffe, dass alle Forumfreunde ihre Erfahrung hinzufügen können.
Vermutung: Beim Abbe-König-Prismensystem werden die beiden Prismen hintereinander unterbracht, während sie beim Schmidt-Pechan-System eher nebeneinander stehen. Aber wenn man die Schnittbilder von verschiedenen Ferngläsern sieht, kann festgestellt werden, dass die Prismen auf verschiedensten Art und Weise montiert werden, wobei manche Nebenpupillen verursachen, manche eher nicht.
