Zum Vergleich stehen mir zur zeit:
- Zeiss Victory.... 8x20 ...... 53,7°, ...... 225g
- Fujinon HCF...... 8x25 ...... 52,9°, ..... 352g
- Kowa Genesis .....8x33 .......60°(?), .. 791g.
Es ist Tag, meine Pupille ist also klein, ca 2,2mm, so dass ich die verschieden großen APs lichttechnisch nicht ausnutzen kann, trotzdem ist das Durchgucken leichter, je größer sie ist!
Das Bild des Victory ist sehr hell, heller gar als das vom Kowa, was für eine gute Transmission des Zeiss' spricht.
Beide sind sehr scharf, das Fujinon fällt da ab, es kostet auch nur etwas mehr als 100€ ...
Das Scharfstellen ist mit dem kleinen Victory am weitaus schwierigsten, aber das ist bei compact-Gläsern immer der Fall.
Schon mit dem Fujinon fällt es bedeutend leichter, die Walze ist auch mit 32mm Durchmesser die größte, Fujis ist aber mit 29mm ausreichend und sogar einen Tick schneller - und "weicher".
Einblickverhalten ist, erwartungsgemäß, leichter, wenn die AP größer wird, da kann man leider die Gesetze der Physik (noch) nicht ausser Kraft setzen.
Verzeichnung wie zu erwarten bei Zeiss sehr deutlich, bei den anderen kaum merkbar.
Schärfe bei Zeiss und Kowa sehr gut, beim Fuji schlechter - obwohl eins nicht vergessen werden sollte: die Optik hat in den letzten 30-40 Jahren Fortschritte gemacht, wovon gerade die Billigprodukte - wenn sie es auch wollen - am meisten profitiert haben; gleichfalls haben sie auch von den Fortschritten der Technik profitiert (Dachkantprismen, bessere Entspiegelung, Stickstofffüllung von dichten Ferngläsern, sogar asphärische Linsen findet man heute überall); so kann ein Billigglas heute, zumindest im Neu-Zustand, so gut sein wie ein Premiumsglas, welches 1969 ein oder zwei Monatsgehälter eines Obenstudienrats gekostet hat).
Kontrast, Nebenreflexe: bei Fujinon am stärksten.
Die eierlegende Vollmilchsau ist aber immer noch nicht erfunden und wird es nie: es müßte ein fernglas sein, das beim Transportieren 100 g wiegt und 15mm-Objektive hat; sobald man es aber benutzt, soll es sich verwandeln in ein 8x40 von 700g ...
Aber nochmal zur Haptik: diese ist früher zunächst so gut wie nie, aber auch in letzter zeit sehr stiefmütterlich behandelt worden; wie ist sonst zu erklären, dass Kunden einen halben Tausender für ein Compact-Fernglas wie die von Nikon, Zeiss und sicher alle andern hinblättern und es dann doch immer seltener benutzen, weil man damit doch nur sehr schwer scharfstellen kann? Das problemlose Scharfstellen ist doch wichtiger als alle optischen Qualitäten, denn ohne geht einfach nichts! Und wieviele Ferngläser haben statt einer gutgehenden Walze nur einen lächerlichen, winzigen KNOPF, den man suchen, mit zwei Fingern anpacken und mit Kraft bewegen muss?
Das musste einmal gesagt werden: Leichtes Fokussieren ist heute fast wichtiger als optische Qualität!
MC