Meine Diskussionen mit Walter E. Schoen zum Thema Globuseffekt und Verzeichnungen haben mich dazu veranlasst, einige neue Berechnungen durchzufuehren. Sie haben das Ziel, den Vergleich mit der Praxis am Fernglas zu vereinfachen. Dazu habe ich einen neuen Abschnitt:
4. In der Praxis: Was sieht man denn nun?
in
www.holgermerlitz.de/globe/verzeichnung.html
hinzugefuegt. Ich vergleiche die Abbildungen zweier Fernglaeser, des Nikon 10x42 SE und des Kowa 10x33 Prominar. Zunaechst habe ich Walter E. Schoen's Messungen zu den scheinbaren Sehfeldern dieser Fernglaeser verwendet, um deren Verzeichnung abzuschaetzen. Das Nikon ist demnach gemaess der Kreisbedingung korrigiert, das Kowa nahezu nach der Tangentenbedingung.
Die neue Abb. 7 zeigt das Verhalten der Gitterlinien ("Fenster" einer Haeuserfront) bei fixiertem Fernglas und mit rollendem Auge. Hier moechte ich besonders betonen, dass das Bild beim Nikon im Moment des Nulldurchgangs (Blick ins Zentrum) nahezu perfekt ist (es waere perfekt im Falle der Winkelbedingung). Beim Kowa sind die Kanten in Blickrichtung stets gerade, das Bild als Ganzes jedoch leicht tonnenfoermig verzeichnet. Abb. 8 zeigt dann die Situation beim Schwenken. Hier habe ich mit Absicht einen Fall gewaehlt, in dem der Beobachter nicht in das Zentrum blickt (damit Walter seine Kruemmungen im Nikon dabei hat :-). Im Falle der Winkelbedingung und bei Blick in das Zentrum waere das Schwenkverhalten perfekt, das brauch ich nicht vorzufuehren. Stattdessen sieht man beim Kowa deutlich den Globuseffekt, und beim Nikon leichte Verzerrungen, aber insgesamt keine globale Kruemmung des Bildes. Die Kreisbedingung des Nikon erscheint also geeignet, den Globuseffekt effektiv zu unterdruecken.
Ich hoffe, dass diese Animationen dazu beitragen, meinen Standpunkt zu diesem Thema deutlich zu machen.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz