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Fernglas und Motorrad, eine mögliche Kombination

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Hartmut Minnich
07. August 2007 07:34
Bericht über ein Zeiss Victory 8x32FL und ein Leica Duovid 42mm.
Wir sind von Hamburg aus mit den Motorrädern nach Göteborg und von dort weiter nach Tessungdalen einer kleinen Siedlung in der Nähe von Kongsberg/Norwegen. Motorradreisen sind für Ferngläser kein Problem, man sollte etwas gegen Vibrationen isolieren, die ganz normale Sorgfalt im Umgang mit wertvollen Ausrüstungsgegenständen reicht aus.
Vor der Tour hatten wir schon getestet, ob sich Motorräder und Ferngläser vertragen, präziser gesagt, ob die angespannte Muskulatur überhaupt ein entspanntes Sehen erlaubt. Wir sind dann zu dem Schluss gekommen, dass es geht, wenn der Motor ausgeschaltet ist, sonst wird es schwierig.
Norwegen bietet genug Landschaft für jede Art von Optik, das Straßennetz ist der Bevölkerungsdichte angepasst und nicht jede Sehenswürdigkeit ist leicht zu erreichen.
Alleine Oslo.
Man sitzt am Hafen vor dem Rathaus und sieht mit dem Glas über den Fjord. Das Panorama ist überwältigend, aber ohne Glas sind die sehenswerten Gebäude und Geländeformationen sehr weit entfernt. Der Tourist sollte daher ein Fernglas mitnehmen. Damit setzt man sich gemütlich auf eine Bank und kann stundenlang beobachten, jedenfalls so lange, bis die Armkraft nachlässt. Erwartungsgemäß ist man da mit dem schweren Duovid schneller am Anschlag, aber dafür zeigt es dann schon mehr. Distanzen über 2-3 Kilometer sind mit 12 fach imponierender, auch wenn es schwierig wird, das Duovid ruhig zu halten. Abhilfe ist Aufstützen auf den Rucksack, dann geht es ganz gut, nur sind dann keine großen Panoramaschwenks möglich.
In der Gegend um Tessungdalen gibt es neben der imponierenden Landschaft jede Menge Vögel zu beobachten. An einem See in der Nähe sahen wir mehrere Hundert Schwäne, nicht ein paar wie auf der Alster. An Greifvögeln sahen wir täglich Bussarde und Seeadler! denen man beim Fischen zusehen konnte. Der Abstand betrug ca. einen halben Kilometer, genug um selbst mit 8fach die Beute oder den Misserfolg aus der Nähe zu erleben. Im Gegensatz zu den Bildern, die man im Fernsehen gezeigt bekommt, ist die Erfolgsquote der Adler nicht so groß, wir haben oft 3-4 Anflüge gezählt, bis ein Fisch erbeutet wurde. Sowas sieht man nur mit einem Fernglas, da kommt man nicht nahe genug heran ohne zu stören. Dagegen konnte man Kormoranen direkt von der Uferstraße aus zusehen, wobei der Abstand weniger als 200 Meter betrug. Klarer Punktsieger war hier das Victory mit seinem großen Sehfeld, aber auch hier konnte es sein, dass der Kormoran außerhalb der erwarteten Stelle wieder auftauchte, in solchen Fällen kann das Sehfeld nicht groß genug sein.

Auf Ausflügen an die Südküste konnten die erleben, wie bedeutend die Ölindustrie für Norwegens Hafenstädte ist. In einem Hafenbecken lag eine riesige Bohrplattform, gigantisch wie ein Dom, mit winzigen Arbeitern, auf die der Begriff Ameise von der Dimension her angebracht war. An einer abmarkierten Stelle standen einige Dutzend Sehleute und bestaunten den Koloß. Hier war das Duovid mit 12x richtig in seinem Element, man konnte quasi den Arbeitern beim Schrauben zuschaun und zwar auf ca. 300 Metern Entfernung.

Wir sind dann bis nach Tromsö hinaufgefahren und haben die wunderschöne Landschaft bewundert. Das Panorama wirkt am eindrucksvollsten ohne Fernglas, da ist Weitwinkel angesagt, aber wenn man dann ins Detail gehen möchte, weil man den Namen des Kreuzfahrers entziffern will, dann kommt ein Fernglas gerade recht. Auf der Tour sind wir auch einmal vom Regen überrascht worden. Wir waren an einem kleinen Abhang auf dem Weg zum Wasser, es war schöner Sonnenschein mit ein paar weissen Wolken, doch dann fing es innerhalb von Minuten fürchterlich an zu Schütten. Unsere Sorge galt dabei weniger den Ferngläsern, sondern mehr unseren Kameras, besonders einen teuren und empfindlichen 3-Chip-Camcorder. obwohl der Aufstieg wirklich einfach war und eher rentnergeeignet, habe ich es dann geschafft, vor lauter Sorge um den Camcorder auszurutschen und ein paar Meter den Hang herunter zu rutschen.
Den Camcorder fest im Griff, gab es ein paar Knüffe für das Victory und einen sehenswerten Bluterguss für mich. Jetzt sieht das Victory nicht mehr ganz so neu aus, die Funktion hat aber wohl nicht gelitten.

Die Tour hat mir sehr gut gefallen. Wir haben genug gesehen, um wieder ein tristes Bürojahr zu überstehen. Menschen und Technik sind wohlauf. Ich bin froh, dass wir uns über unsere Bedenken hinweggesetzt und die Gläser mitgenommen haben.

H. Minnich
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Fernglas und Motorrad, eine mögliche Kombination

Hartmut Minnich 1602 07. August 2007 07:34

Re: Fernglas und Motorrad, eine mögliche Kombination

Hubert Binder 989 07. August 2007 14:53



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