Hinter der komplizierten Bezeichnung verbirgt sich ein leistungsstarkes Ausziehspektiv was man gut in der Jackentasche befördern kann. Es steht eine Okularauswahl zur Verfügung, die jedem Premiumhersteller zur Ehre gereichen würde, ich habe mich für das GL25 entschieden, das Ergebnis ergibt 18fache Vergrößerung, bei einem Sehfeld von 56m.
Was darf man von 500 Gramm Optik erwarten?
Bemerkenswert ist der Nahbereich, eine Rose aus 3 Metern ist formatfüllend, der Marienkäfer ein Monster.
Über die Bildgüte kann ich folgende Aussagen machen.
- Das Bild ist hell und die Farben sind natürlich.
- Die optimal eingestellte Schärfe in Bildmitte bleibt bis auf 3/4 des Bilddurchmessers gleich hoch, danach läßt sie etwas nach.
- Gerade Linien verbiegen sich am Rand, eine geringe kissenförmige Verzeichnung, diese Durchbiegung beeinträchtig für empfindliche Naturen die Betrachtung senkrechter Kanten. An den Kanten entsteht ein blauer Farbsaum. Ich habe festgestellt, dass der Farbsaum von der eingestellten Entfernung abhängig ist, je näher das Ziel, umso sichtbarer der Farbsaum.
- Das Kleinspektiv reagiert auf Streulicht.
1. Fall, Lichtreflexe im Wasser beeinträchtigen den Kontrast, das komplette Bild wird hell und milchig. Die Helldunkelgrenze am Waldrand, unten schwarz, oben heller Himmel, kann das Kleinspektiv ab, der Wald bleibt schwarz.
2. Fall, ein einzelner Lichtpunkt oder Reflex im Sehfeld. Ist der Reflex stark, so wird der Bildteil aufgehellt, der spiegelbildlich zur Bildmitte liegt. Eine Beobachtung ist meistens noch möglich.
3. Fall, jetzt kommt das Licht indirekt seitlich von vorne. Auf der entgegengesetzten Seite entsteht ein ovaler Schimmer, der das Beobachten erschwert. Um dem Streulicht zu entgehen, muß man die Lichtquelle um mindestens 15-20° auf der Seite haben.
Oh, die Liste der Nachteile ist länger, also schnell noch ein paar Vorteile. Das Kleinspektiv macht Spaß, weil es so leicht ist und weil immer was zu beobachten gibt. Ich habe schon Sachen beobachtet, da hätte ich nie ein großes Spektiv hingetragen. Mein Kleinspektiv ist garantiert kein Fehlkauf.
Peter Schmitz