Sehr geehrter Herr Sauter,
wenn Sie bewegte Objekte aus einer Entfernung von mindestens 100 Metern beobachten möchten, dann ist dieses Mono sehr zu empfehlen. Sie können sich dann weitgehend auf das Nachführen konzentrieren, die Schärfentiefe reicht aus bzw. es sind nur noch kleinste Korrekturen an der Entfernungseinstellung mit einer kurzen Fingerbewegung nötig. Die ergonomische Handhaltung mit senkrecht am Körper gehaltenem Unterarm erlaubt eine entspannte Haltung und verhindert zusätzlich auftretende Muskelspannungen. So läßt es sich länger beobachten.
Wie bei allen Ferngläsern und Spektiven mit höherer Vergrößerung macht sich diese im Nahbereich durch eine vergleichsweise kleine Schärfentiefe bemerkbar. Abstandsentfernungen müssen dann oft nachgestellt werden und wer beispielsweise bewegte Gartenvögel mit diesem Mono betrachten möchte, wird enttäuscht sein. Ich benutze dieses Mono bei uns an der Lahn fast täglich und auch auf Reisen habe ich es eigentlich immer dabei. Die von Adolf Weyrauch entwickelte Bildstabilisierung ist bei eingeschalteter Stabilisierung empfindlich, bei ausgeschalteter, also im Transportzustand, können Sie aber mit diesem Mono umgehen wie mit jedem anderen Hochleistungsinstrument. Die von anderen Herstellern entwickelten, elektromechanischen Stabilisierungen sind nach meiner Erfahrung im eingeschalteten Zustand ebenfalls sehr sorgfältig zu behandeln, dies nur, weil dem System nach Weyrauch immer besondere Empfindlichkeit nachgesagt wird, die Empfindlichkeit bleibt im üblichen Rahmen.
Optisch ist das 20x60 nach wie vor sehr überzeugend, zum Teil liegt es an der sorgfältigen Fertigung, zum Teil an der entspannten Konstruktion, die ein moderates Öffnungsverhältnis erlaubt.
Norbert Weigand