Die aktuellen B/CF konnten in meinen Augen durch sehr gute Sehfelder(131m/1000m für 8fach sind sehr gut, 114m/1000m für 10fach ist ausgezeichnet), solide optische und mechanische Qualität, sowie einen sehr guten Preis für dieses Paket punkten, gerade nach den Verbesserungen bei der Gummierung und dem Gehäuse. Einzig ED fehlte noch, um das letzte Alleinstellungsmerkmal der Premiumgläser zu erfüllen, wenn wir von Glasputzmittel einmal absehen.
Die neuen ED hätten es werden können! Schade, aber für meinen Geschmack sind 115m/1000m viel zu wenig, um in Europa vorn mitspielen zu können. Da macht man in meinen Augen eher den Asiaten Kowa und Nikon Konkurrenz, deren Sehfelder selbst bei den Spitzendachkanten auch etwas dürftig ausfallen. Insofern muß man es doppelt schätzen, daß sich Swarovski mit dem Swarovision und seinen 133m/1000m(bei 8,5fach!) der Herausforderung gestellt hat, ein über-asiatisches Bild mit über-europäischem Sehfeld zu erzeugen. Aber das exquisite und extrem teure Swarovision läuft ausser Konkurrenz, ein Victory 8x42 FL eigentlich auch, aber vergleicht man dessen 135m/1000m mit den 115m/1000m des Docter 8x42 ED stellt man fest, daß das Zeiss einen um 18% größeren Sehfelddurchmesser zeigt. Hört sich doch nicht dramatisch an, oder? Doch, ist es aber, weil das Sehfeld, nämlich die Fläche, die man überschaut, im Zeiss um ganze 40% größer ist! Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht und überzeugt vielleicht viele, die einmal ein Fernglas für's Leben kaufen und dann vielleicht doch lieber ein Zeiss zum günstigsten Ladenpreis für 55% oder 70% Aufschlag zum Docter kaufen, als das kompromißbehaftete Docter. Das in für meinen Geschmack bei den Zahlen nur in Kompaktheit und in niedrigem Gewicht punkten kann.
Irgendwie paßt es nicht zu meiner Vorstellung von Docter, als der Firma, die die Nobilem weiterführt, das Aspectem mit ED und UWA(84°) aufgerüstet und die schönen, preiswerten 42er B/CF im Programm hat, und es erinnert mich auch irgendwie an das komische 8x58, das nach meiner Vermutung doch ganz bestimmt nicht in Eisfeld entwickelt wurde oder dort gebaut wird, dieses 1,5 kg schwere Monster, das auch nur 115m/1000m zeigt. Im Aussehen und in der Auslegung... Schade. Ein weitwinkliges 42er ED und dazu noch leichte 32er, das wär's gewesen als Kampfansage an die gehobene Mittel- aber vor allem auch an die Oberklasse.
Jan Münzer