"Dr. H. Pabst vom Laboratorium für Angewandte Mikroskopie der Ernst Leitz
Gmbh., Wetzlar, schreibt zu diesem Thema in Leitz-Mitteilungen Wissenschaft. u.
Technik. Bd.VI, Nr.2 vom August 1973 folgendes:
'Die rückstandsfreie Reinigung von
kleinen, insbesondere konvexen und konkaven versenkten Linsenflächen wie den
Frontlinsen von mittleren und starken Objektiven, bereitet oft Schwierigkeiten.
"Bei stärkerer Verschmutzung ist eine Reinigung mit einem weichen Leinenlappen oder
Leder, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme von Wasser oder Xylol als Lösungsmittel,
grundsätzlich notwendig. Eine Restschicht von fettigen Verunreinigungen, die an
Interferenzfarben zu erkennen ist, kann man auch mit Linsenpapier, Baumwolllappen
und Waschleder meist nicht beseitigen.Eine neue Methode bringt hier einen
entscheidenden Forschritt: 'Man nehme ein Stück Polystyrol-Schaum ( Styropor,
Poresta, Styrofoam), vorzugsweise von der kleinperligen, für Verpackungsformteile
verwendeten Sorte, drücke eine vorstehende Stelle aus einer frischen Bruchfläche
auf die Linsenoberfläche und drehe das Styroporstück möglichst koaxial mit der
Linsenachse. Hierdurch wird eine vollständige Beseitigung der Restverschmutzung
erreicht, was durch eine absolut schlierenfreie Linsenoberfläche erkennbar wird.
Etwa haften gebliebene Styroporteilchen können abgeblasen werden. 'Strikt zu
beachten ist, dass zur Vorreinigung verwendetes Xylol erst vollständig abgedunstet
sein muß, damit das Styropor nicht auf- oder angelöst wird. 'Die geschilderte
Methode ist schnell, mühlos, schonend und sehr wirkungsvoll. Sie hat folgende
Vorteile: 1.Durch die hohe Elastizität legt sich das Material der ganzen
Linsenoberfläche an und drückt sich auch in die Kehle der Linsenfassung. Durch die
Drehung des Styropors um die verlängerte Linsenachse , die durch das satte Anliegen
an Linse und Fassung gewährleistet wird, ist sichergestellt, dass Schmutz aus der
Fassungskehle nicht wieder über die Linsenfläche gewischt wird. 2.Da das Material
aus flüssigem Ausgangsstoff hergestellt wird, ist gewährleistet, dass keine
kratzenden Fremdpartikel eingeschlossen sind. Durch die jeweils frische Bruchfläche
ist absolute Sauberkeit, im Gegensatz zu Lappen oder Leder, gegeben. 3. Aufgrund
seines chemischen Aufbaus (polymerisisiertes Styrol) ist das Material lipophil und
nimmt deshalb fettige Beläge besonders gut auf.' "