S.g. Hr. Untermeyer,
ich beschäftige mich auch schon länger mit dem Thema (Vogelbeobachten mit großer Entfernung oder großem Ausschnitt).
Ich habe ein 88mm Spektiv mit 20-60x Zoom und hätte gern eine 100-fach Optik (bevorzugt Refraktor oder Spektiv). Am Markt gibt es 2 ernstzunehmende Angebote von Spektiven: das Pentax 100ED und das Optolyth mit 100mm. Beide nicht in der absoluten Topklasse, aber nicht schlecht.
An Refraktoren gibt es mehrere Möglichkeiten, welche aber meist nicht wasserdicht und noch schwerer sind. (Das ist in ihrem Fall aber sowieso unerheblich oder?). Die guten Optiken haben aber ihren Preis (oft doppelt so hoch wie die beiden Spektive).
Aus praktischer Sicht würde ich noch folgendes raten:
Sie dürfen die Luftunruhe durch erwärmte Luft und den Dunst (Wasserdampf + eventuelle Luftverunreinigungen) nicht ausser acht lassen. Im Normalfall ist bei 1mm AP Schluss (100-fach bei 100mm Dm), drunter geht nichts mehr (bei Tagbeobachtungen). 88mm mit 60-fach (Zoom) ist oft schon am Limit bei schlechten Bedingungen (siehe unten).
Weiters sollten Sie MIT der Sonne beobachten, d.h. wenn ihr Ziel IMMER gegen die Sonne liegt, würde ich das Ganze gleich vergessen.
Das Sehfeld dürfte bei Ihnen auch nicht so wichtig sein, denn das ist recht klein. Verfolgen von fliegenden Objekten ist mit 100x schwierig. Sitzende Vögel geht sicher, aber Sie dürfen nicht zu viel erwarten.
Ob Reflektoren in ihrem Fall etwas bringen, kann ich nicht beurteilen. Gute Optiken sind da aber auch schwer und teuer.
Die Verbesserung durch zusätzliche Blenden (die das Streulicht minimieren) wäre zu prüfen. Es soll etwas bringen, aber die konstrukionsbedingten Nachteile sprechen mMn gegen Reflektoren (im Tageseinsatz).
Zum Schluss brauchen Sie sicher ein gutes (schweres) Stativ, wenn Sie es nicht weit tragen müssen am besten aus Holz (schwingt am wenigsten).
mfG JC_4