Weil ich das Vixen Ultima 10x42 besitze und weil ich damit zufrieden bin, habe ich mich auch für das 8x32 interessiert. Ich bin also extra nach Bonn gefahren und habe dann natürlich auch mit anderen 8x30-33 verglichen. Was die Abbildungsleistung betrifft, kann man nicht meckern, weil man ca. 130 der 145 Meter als eben bezeichnen kann, ein wie ich finde sehr guter Wert, den das Nikon 8x30E nicht toppen kann. Weil das Nikon aber heller und wie ich finde noch farbneutraler ist, habe ich mich nicht für das Ultima, sondern für das Nikon entschieden.
Was den Preis betrifft, da kann man etwas handeln, aber die von Ihnen angegebenen 400 Euro sind völlig unrealistisch, weil der Listenpreis jetzt bei 700 Euro liegt und weil kein Händler über 40% Rabatt einräumen kann, weil Nikon solchen Spannen nicht ermöglicht.
Also habe ich fleissig beobachtet und weil ich ja schon ein 10x42 habe, immer wieder verglichen. Was die wenigsten Porrofans wissen, ist wie gut das 10x42 Ultima ist, weil Vixen ein Mauerblümchen ist, was nur Teleskopbesitzer kennen. Jedenfalls komme ich zu dem Ergebnis, dass ein 8x30 Weitwinkel eine gute Ergänzung zum 10x42 ist. Ich bin am Montag Morgen gegen 4h raus und hatte einen klasse Sternenhimmel mit Vollmond im Südwesten. Beide Ferngläser schlagen sich unter diesen Bedingungen sehr gut, wobei man nicht so tun sollte, als würde der Mond nicht beeinflussen. Das tut er wohl und zwar bei beiden Modellen, beim Nikon sogar noch mehr, was ich auf die weitwinkelige Auslegung zurückführe.
Vom Mond mal abgesehen, schlagen sich beide Porros sehr gut. Andromedanebel und dann im Westen der Orion machen einfach Spaß.
Am Tag bin ich dann mit beiden Ferngläsern an die Nahe / Nähe Bingen und habe mir einmal viel Zeit genommen.
Bei Gegenlicht im silberfarbigen Wasser zeigt das Vixen sich noch etwas weniger vom Streulicht beeindruckt als das Nikon, zwar wird das Bild insgesamt etwas matschiger, aber eben nicht ganz so viel. Es gibt Farbsäume bei beiden Ferngläsern, wobei die Farbsäume im Vixen etwas intensiver, dafür aber schmaler sind. Wer nicht expliziet darauf achtet, den werden die Farbsäume kaum stören. Jedenfalls sind die betrachteten Vögel in Farbe und Zeichnung sehr gut zu erkennen.
Das gebotene Sehfeld des Nikon ist umwerfend groß. Weil es trotz festgestellter Randunschärfe zu verwerten ist, wird man dieses 8x30 zum Scannen bevorzugen. Das Vixen punktet dann, wenn man etwas größere Distanzen überbrücken muß. Ich konnte einen Habicht auf seiner Beute beobachten, da muß man dann schon mit dem 10fach ran.
Weil ein normaler Mensch nicht mit 2 Ferngläsern durch die Gegend läuft, muß ich in Zukunft entscheiden, welches Glas zu Hause bleiben muß.
Die Neulust läßt mich zuerst einmal zum Nikon greifen, ich bin neugierig, wie oft ich die fehlende Vergrößerung vermissen werden. Das Sehfeld werde ich jedenfalls geniessen.
Rainer