Es gibt ja zwei Arten von CA:
1. Farblängsfehler: Der taucht auch in der Bildmitte auf, man sieht z.B. im Teleskop einen Farbring um den Jupiter. Dieser Fehler tritt bei Handferngläsern praktisch nicht auf, weil die Vergrößerung zu gering ist.
2. Farbquerfehler: Man kann das Fernglas so mit dem Auge zentrieren, dass dieser Fehler in der Bildmitte nicht auftritt. Hat man jedoch eine kontrastreiche Kante in der Nähe des Sehfeldrandes, und schaut dann in Richtung dieser Kante, dann ist die Augenpupille nicht mehr zentriert, man schaut ja schräg ein, so dass diese Farbsäume auftreten.
Die Stärke dieser Farbsäume hängt natürlich von der optischen Rechung ab - bestimmte (teure) Glassorten können dazu beitragen, diese Fehler zu reduzieren. Für billige Ferngläser ist das keine Option. Viele ältere Modelle zeigten aber nur deshalb weniger deutliche Farbsäume, weil deren Randschärfe einfach schlechter war. Neuere Modelle haben oft eine bessere Randschärfe und scheinen daher eher an diesen Problemen zu leiden.
Wer ein billiges Fernglas mit geringen Farbsäumen sucht, der sollte ein Fernglas mit schlechter Randschärfe wählen, oder eines mit kleinem Sehfeld.
Viele Grüße,
Holger Merlitz
