Hallo Herr Müllers,
wenn Sie Zeit und Lust hätten, wie wär's? Ich hatte vor ein paar Tagen zum ersten Mal ein 10x42 Swarovision kurz in der Hand. Mein flüchtiger Eindruck deckt sich mit dem was sie sagen und was Holger Merlitz auch schon anklingen ließ: das Swarovision ist so gut, wie ein Fernglas technisch eben sein kann und verdient über alles gesehen vielleicht knapp den Lorbeerkranz. Aber muß eine solche Gesamtwertung unbedingt ein Kaufgrund sein?
Zum einen lassen sich in Einzeldisziplinen - Helligkeit, Farbwiedergabe, Kontrast, "Ease of View", Fokussierung - durchaus individuell bessere Gläser finden, je nach dem, was einem vielleicht besonders wichtig ist. (Für mich ist es der Einblick, eine individuelle Angelegenheit in der mich das Swarovision nicht restlos überzeugen konnte. Bei mir kam es zu kleinen flüchtigen Abschattungen, so wie von MP neulich auch beim Swarovski Spektiv-Zoomokular beschrieben, nicht gravierend, aber doch etwas irritierend.) Zum anderen kann man für den geforderten Preis ohne weiteres zwei, wenn nicht drei hervorragende andere Gläser erwerben, mit denen sich dann ein deutlich größeres Anwendungsspektrum abdecken läßt.
Das Swarovision scheint mir maßgeschneidert für eine wachsende Zielgruppe - solvente Gleitsichtbrillenträger mit Sinn für Prestige, klare Rangordnungen und ausgeprägtem Anspruch, die nachlassende Physiologie um jeden Preis technisch zu kompensieren. Es steht für einen Trend, der sich angesichts der demografischen Entwicklung ausweiten dürfte. Vielleicht heißt die nächste Serie Swaroviagra...
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 19.01.11 14:49.