Keine Ahnung wieviele Linsen die Spektiv-Variookulare haben. Aber dass es bei ihnen nicht nur wegen der größeren Linsenzahl schwieriger sein muß, gut zu zentrieren, liegt ja auf der Hand: Leichtbauweise und limitierter Okulardurchmesser limitieren auch die Stabilität der Fassung,und die fürs Zoomen nötige mechanische Verschiebung der Linsen tut ein übriges.
Davon abgesehen spekuliere ich, dass die Hersteller das Thema Zentrierung und binokulare Justierung fertigungsbedingt durchaus verschieden gewichten könnten. Während Leica und Nikon vielleicht intern höhere Anforderungen stellen, könnten Zeiss und Swarovski es da etwas weniger genau nehmen und an die zulässigen Grenzen gehen, obwohl natürlich die erlaubten Toleranzen auch dort eingehalten werden. Jedenfalls hatte ich diesen Eindruck beim Überblättern des 10x42er Vergleichstests in "Vögel".
Weiterspekuliert: höhere Justier- und Zentriergenauigkeit als nach DIN könnte sich für die Wahrnehmung unterschwellig auszahlen, die Zentrierung vielleicht für den Kontrast, die Justierung vielleicht für einen bei Langzeitbeobachtungen angenehmeren und ruhigeren Durchblick. Und noch weiter spekuliert, vielleicht werden bei manchem Premiumhersteller hohe Vergrößerungen nicht nur vom Marketing verhindert, sondern auch von den Justieranforderungen an Material, Fassung und Fertigung...