Technische Daten:
Fero-D16: 8x30 mit Strichplatte, 124m auf 1000
Fero-D17: 7x50 ohne Strichplatte, 130m auf 1000
Fero-D18: 7x50 mit Strichplatte, 130m auf 1000
Fero-D19: 10x50 mit Strichplatte, 110m auf 1000
Alle vier Typen sind im Originalzustand mit Laserschutzfiltern ausgerüstet, die die Bildqualität beeinflussen, da sie:
(a) die Transmission (sichtbar) heruntersetzen
(b) den Kontrast mindern
(c) dem Bild einen leichten Grünstich geben
(d) das Gegenlichtverhalten etwas ungünstiger werden lassen.
Die Unterschiede sind im direkten Vergleich deutlich sichtbar, allerdings ist die Bildqualität zumindest des 8x30 und des 7x50 (das 10x50 habe ich noch nicht in der Hand gehabt) auch mit den Laserschutzfiltern noch gut. Dazu unten mehr.
Was den Ausbau der Filter angeht, müssen diese nach meinen Informationen durch Streulichtblenden ersetzt werden, um das Streulichtverhalten nicht ungünstig zu beeinflussen, sie können also nicht einfach von einer Werkstatt ausgebaut werden, wenn diese Werkstatt die entsprechenden Blenden nicht hat. Zeiss macht diesen Umbau seit einiger Zeit leider NICHT mehr.
Die Bildqualität ist mit den Laserfiltern gut, ohne die Filter hervorragend. Die Gläser sind allerdings nicht ganz randscharf, dies dürfte den einfachen Okularen geschuldet sein, die aber gerade noch brillenträgergeeignet sind. Dabei ist des 7x50 eher etwas besser als das 8x30. Selbst mit den Laserfiltern ist das Gegenlichtverhalten sehr gut, es gibt kaum Reflexe selbst bei starkem Gegenlicht oder bei hellen Lichtquellen gerade außerhalb des Gesichtsfeldes. Der leicht grünliche Farbton mit den Laserfiltern ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber, wenn man nicht sehr empfindlich ist, durchaus noch akzeptabel. Mich persönlich stört auch die Strichplatte nicht so sehr.
Mein Fero-D18 hat keine Strichplatte und Laserfilter mehr, die Bildqualität ist ausgezeichnet. Ich würde sie auf eine Stufe mit dem Zeiss 7x50 BGAT stellen. Ich habe noch keinen Vergleich mit einem aktuellen 7x50 gehabt, gegenüber einem ca. 15 Jahre alten 7x50 BGAT finde ich das Hensoldt besser. Es ist allerdings sehr schwer und etwas unhandlich, dafür dürfte es von der Robustheit kaum zu schlagen sein mit seiner dicken Gummiarmierung. Als Fernglas für "normales Beobachten" ist es aber meines Erachtens aufgrund des Gewichtes definitiv nicht geeignet, da ist das 8x30, das im übrigen auch leichter für realistische Preise zu bekommen ist, besser.
Mir persönlich gefallen die Hensoldtgläser sehr gut. Das 8x30 (mit Laserfiltern und Strichplatte) nehme ich auf längeren Touren als Ersatzglas mit, für den Fall, das meinem "Hauptglas" etwas zustößt. Von der Robustheit her dürfte von meinen Gläsern höchstens noch das Leica Trinovid 8x32 BA ähnlich robust sein.
Wenn man sich so ein Glas gebraucht kauft, sollte man auf einige Dinge achten. Dabei setze ich einmal voraus, dass die Linsen nicht zu sehr verkratzt sind, das Gehäuse keine Schäden aufweist und das Glas sauber kollimiert ist:
- der Strahlengang muss auf beiden Seiten sauber sein, speziell auf der Strichplatte sollten keine Krümel etc. sein.
- die Einzelokularverstellung sollte nicht zu leichtgängig sein, aber auch nicht zu schwer, d.h. die Okulare müssen sich gegen etwas Widerstand ruckfrei verstellen lassen
- die Gummiarmierung und die Augenmuscheln sollten keine Risse aufweisen.
Ich würde übrigens ein Glas ohne Laserfilter nur kaufen, wenn der Verkäufer mir zusichern kann, dass der Ausbau fachgerecht erfolgte. An den Gläsern meinen etliche Amateure herumschrauben zu müssen. Das ist Murks, gerade weil ein wesentlicher Vorteil dieser Gläser ihre enorme Robustheit ist. Dass die gewährleistet ist, wenn ein Amateur an dem Glas herumgefummelt hat, wage ich zu bezweifeln.
Hans