Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Dachkant vs. Porro, einige Modelle von Nikon im Vergleich

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

Kritiker
29. Oktober 2011 08:19
Ich habe innerhalb der vergangenen 12 Monate meine Sammlung von Nikon SE und E komplettiert.
Jetzt hat mir mein Freund für ein paar Wochen seine EDG Ausstellungs-/Vorführexemplare überlassen, also eine interessante Gelegenheit, ein paar Unterschiede herauszuarbeiten.

Die meisten Leser kennen das 8x30 EII und zumindest vom Hörensagen auch die SE-Reihe. Da fragt man sich beim Betrachten der technischen Daten, wie sich ein Hersteller diese Dubletten leisten kann, zumal mit dem HGL noch ein weiteres Modell in der gleichen Preisklasse spielt.
Es war mir daher wichtig, einmal die optischen Unterschiede zwischen diesen 3 Modellen auszuarbeiten und zum Schluß kam dann noch das Nikon 8x32 EDG dazu, preislicht ausser Konkurrenz, trotzdem nicht uninteressant.
Ich werde nicht auf die komplexen Bereiche Handling, Haptik und Komfort eingehen und auch nicht die technischen Daten reportieren, aber lesen Sie selber.

Wer oder was kann ein 8x30E toppen? 156 Meter Sehfeld, weitgehend farbneutral, nicht zu teuer.

Ich habe drei Beobachtungssituationen gewählt.
- Eine immer noch grüne Baumreihe, Ahorn und eine Kieferngruppe.
- Einen kleinen Teich mit Enten
- Ein großes Backsteingebäude, mit vielen gerade verlaufenden Strukturen unterschiedlicher Größe.

Zuerst die Baumreihe.
Sehfeld ist ALLES!
Man nimmt ein Glas nach dem anderen in die Hand und erkennt durchaus Unterschiede, aber gegen das 8x30E können die anderen nicht an.

Farbwiedergabe und Differenzierung.
Je nach Beleuchtung bieten Baumgruppen eine Vielzahl an Grüntönen die ausserdem noch unterschiedlich hell sind. Wer es genauer wissen will, kann das einmal etwas genauer an einem Foto untersuchen, wohl wissend, dass unser Auge da noch mehr zeigt.
In der Wiedergabe grüner Farbtöne sind die Porros dem HGL klar und dem EDG noch ganz knapp überlegen! Trotzdem lohnt ein genauerer Blick.
Das HGL ist nicht uninteressant, schließlich haben Bäume auch Stämme und deren Brauntöne kann das HGL sehr gut. Bei der Wiedergabe der Grüntöne scheitert es dann aber, wenn es speziell bei etwas lichtschwächeren Partien differenzieren soll, da zeigt es eine nahezu einheitliche Farbgebung, wo das SE noch ganz locker Unterschiede erkennen läßt. In der Differenzierung schneidet das EDG dann hervorragend ab, es hapert für meinen Geschmack etwas an der Abstimmung. Der Punkt geht an das SE.
Jetzt werden Sie fragen, wie das E abgeschnitten hat. Nicht so überzeugend, das SE zeigt mehr Kontrast, die Farben sind satter, die gefühlte Anzahl der Grüntöne ist etwas größer.
SE vor EDG vor E vor HGL.
An der Reihenfolge ändert sich auch nichts, wenn man zu einer anderen Tageszeit oder bei bedecktem Himmel kontrolliert.

Dann zum Teich.
Er hat einen Durchmesser von ca. 50 Metern und ist von allen Seiten zugänglich, sodaß man auch die Empfindlichkeit bei unterschiedlicher Sonnenposition überprüfen kann.
Die Wasserfläche war immer ausreichend bewegt, um dieses Glitzern zu erzeugen, dass das Beobachten so schwierig machen kann. Ein paar Brotstücke waren dann noch notwendig, um die Enten an die gewünschte Position zu bugsieren und dann ging es los.
Kontrast.
Jedes von mir getestete Fernglas, also nicht nur diese hier, wird durch einfallendes Gegenlicht massiv gestört. je nach Einfallwinkel bricht der Kontrast zusammen und es wird kaum noch möglich, Farben zu erkennen, von differenzieren will ich erst gar nicht schreiben.
Diesen Test, der sich aus mehreren Versuchen zu unterschiedlichen Sonnenständen und aus unterschiedlichen Richtungen zusammensetzt, zeigt einen klaren Verlierer, das 8x30EII mag absolut betrachtet auch hier nicht schlecht sein, relativ zu den Markenbrüdern erkennt man aber, dass diese es besser, beim EDG sogar viel besser können. Beim E führen einzelne Reflexe dazu, dass der Kontrast über dem ganze Bild beeinträchtigt bis stark beeinträchtigt wird. Dies ist beim SE lange nicht so ausgeprägt und die beiden Dachkantmodelle sind noch weniger stark zu beeindrucken.
Bei vollem Gegenlicht ist mit keinem Fernglas eine vernünftige Beobachtung möglich.

Das alte Fabrikgebäude.
Wieder geht der erste Punkt an das weitwinklige E. Wer auf der Fassade etwas sucht, wird mit dem E viel schneller fündig. Wir haben das mehrfach gestetet, es ist eine eigene Klasse.
Brauntonweltmeister ist wie erwartet das HGL. In der Summe der beim Betrachten relevanten Eigenschaften, sieht man einmal vom Sehfeld ab, schneiden die Modelle SE und EDG am besten ab. Das EDG überzeugt durch den fehlenden Farbsaum, der bei den anderen Modellen die Kanten verziert, das SE schafft es vergleichbar gut, aus dunklen Partien noch etwas Differenzierung herauszuarbeiten, Beispiel war ein Fensterloch. Schaut man dort hinein, so kann man mit dem SE und dem EDG im ziemlich dunklen Raum einen Schrank? erkennen. Wiederholt man diesen Versuch mit dem E oder dem HGL, so ist der Schrank verschwunden!
Eine genauere Inspektion ergab später, dass der Schrank ein Regal war, aber immerhin.
Nikontypisch sind die Verzeichnungen gering, allerdings ist mir bei dieser Gelegenheit bei meinem SE aufgefallen, dass die Ergebnisse beider Tuben nicht ganz gleich sind, die linke Optik verzeichnet etwas stärker.

Ich bin nach wie vor von meinem 8x30EII begeistert. Das ändert aber nichts daran, dass diese Begeisterung eigentlich nur einen Grund hat, das Sehfeld ist immer wieder überwältigend. Wer sich fragt, warum Nikon die SE-Reihe anders ausgelegt hat, der wird im direkten Vergleich feststellen, dass das Erreichen großer Sehfelder Kompromisse erfordert.
Das 8x32 EDG ist natürlich technologisch überlegen, schließlich ist es viele Jahre aktueller und rücksichtslos schwer. Überlegende Vergütung bedeutet einen sichtbaren Kontrastvorteil.
Das HGL ist in die Jahre gekommen. Es ist aber nicht schlecht und ob es nicht ausgereicht hätte, dem Pechanprsima eine andere Beschichtung zu spendieren, wissen hoffentlich die Strategen bei Nikon. Ich habe die EDG-Reihe jetzt durch und mein Urteil ist zwiespältig, 42er Top, 32er zu schwer.
Aber das war ja nicht mein Thema.

Kritiker


Einige Schreibfehler beseitigt
Admin



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 04.11.11 20:51.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Dachkant vs. Porro, einige Modelle von Nikon im Vergleich

Kritiker 2468 29. Oktober 2011 08:19

Blenden kosten Sehfeld

Volker Werres 915 29. Oktober 2011 10:12



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen