Der Visus sagt uns etwas über das Auflösungsvermögen unserer Augen. Praktisches Beispiel, auf welche Entfernung kann ich ein Nummernschild noch erkennen. Wir wissen aus Untersuchungen, die regelmäßig durchgeführt werden, dass es a) einen reziproken Zusammenhang zwischen Alter und Visus gibt, dass es b) eine enorme individuelle Schwankungsbreite gibt, dass c) die Beleuchtungsstärke mit zunehmendem Alter wichtiger wird.
Der Visus ist zwar angekoppelt an spezielle Messmethoden, kann aber nach unserer Erfahrung, mit ganz kleinen Abstrichen, locker im realen Leben, z.B. beim Autofahren, bei anspruchsvollen visuellen Prüfungen im Beruf und auch bei der Beobachtung durch Optik reproduziert werden.
Ein Beobachter mit gutem Visus sieht auch durch ein Fernglas, Fernrohr, Lupe, Mikroskop mehr, bzw. feinere Details.
Das der Begriff Auflösung eng mit dem Begriff Kontrast verbunden ist, setze ich als bekannt voraus.
Deshalb ist dem oft gegebenen Rat, zum Ausgleich für einen schwächeren Visus die Vergrößerung zu erhöhen, irgendwo eine Grenze gesetzt. Wer z.B. mit einem Visus von 0,8 mit dem 7x vergrößernden Fernglas nicht ausreichend auflöst, kann eventuell zum 10x greifen, wer dann aber optimistisch zum 12x tendiert, kann erleben, dass Bildhelligkeit und Kontrast der Auflösung ebenfalls Grenzen setzen.
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