Ich glaube, das ist eine recht gute Zusammenfassung. 1) ist klar, zu 2) ist zu ergaenzen, dass mit "Farbfehler" die chromatische Aberration gemeint ist, die also Farbsaeume erzeugt, und dabei den Mikrokontrast reduziert.
3) Eine insgesamt hoehere Transmission fuehrt zu hoeheren Kontrasten, was u.a. mit unserem Auge zu tun hat (Pupillen gehen zu, Restaberrationen des Auges nehmen dabei ab), und eine ungleichmaessige spektrale Transmission veraendert die Farbbalance des Bildes. Hier vermuten wir, dass Leica diese sprichwoertliche gute Farbsaettigung der Warmtoene deshalb erreicht, weil es eine relativ gute Transmission im Roten hat. Das ist naheliegend, aber ob dieser Zusammenhang so stimmt, ist von offizieller Seite nie kommentiert worden.
Es gibt noch einen Aspekt, der mit 3) zusammenhaengt:
3a) Kurzwelliges (blaues und violettes) Licht streut staerker in der Atmosphaere und wird auch im Auge nicht so scharf abgebildet (wegen chromatischer Aberration im Auge), dadurch traegt ein Daempfen des kurzwelligen Anteils dazu bei, den allgemeinen Kontrasteindruck positiv zu beeinflussen - das Signal-zu-Rausch-Verhaeltnis verbessert sich dadurch. Auch dieser Effekt koennte beim Leica noch mit eingehen.
Die Punkte 3) und 3a) sind auch der Grund dafuer, dass hier immer wieder mal Schraubfilter fuer Fernglaeser gefordert werden.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz