>Ich wusste ja nicht, dass Sie Profiastronom an einem MPI sind.<
Bester Manfred,
nein, bin ich auch nicht. Das Wort Kollege war irrefĂŒhrend-sorry dafĂŒr.
Ich bin seinerzeit mit einem angehenden Dr. der Astronomie auf den Berg gefahren. Er war Mitglied in der IGA, Interessengemeinschaft Astronomie, unseren Astroverein. Da angehende Dr. eben an Instituten Beobachtungszeit bewerben, buchen wollen, mĂŒssen, kam der Calar Alto gerade recht. Nach RĂŒcksprache mit dem Direktor und dem Argument der Bringschuld gegenĂŒber dem Steuerzahler
:-), ich als "Amateurastronom" und dem Wunsch, eine kleine Reportage fĂŒr Vereine anfertigen zu wollen, die Eintrittskarte war meine.
Als Maschinenbautechniker interessierte mich besonders die Mechanik und deren Umsetzung im GroĂteleskopbau der 70er bis 90er Jahre.
Ich hatte einen eigenen SchlĂŒssel zu jeder Kuppel. Im Vorfeld unterstĂŒtzte mich mit Zeiss mit Informationsmaterial .
14 Tage mit den Profis und ja, Sie haben Recht. Es gab Astronomen, die riefen den Techniker in der Nacht aus dem Bett und fragten, wo denn feine Putzlappen zu finden seien, der Teleskopspiegel sei doch sehr verschmutzt. Kein Scherz, nein, Brett vorm Kopp.
Calar Alto war oder ist noch eines der wenigen Institute, an denen der Astronom nach einer Einweisungszeit selbststÀndig am Instrument arbeiten darf. An sich absurd.
Es war die erlebnisreichste Zeit in meinem Hobby. Das 3,5er war sehr atemberaubend, die Aluminisierungsanlage fĂŒr die Spiegel im Verbund mit dem Aufwand einer Neubelegung, die Stickstoffgewinnungsanlagen fĂŒr die CCD Kameras, ............etc.
Ja, Datenströme, richtig, nur wenn sich nach 20-45 oder XXL Min. Belichtung eine Galaxie auf dem Monitor aufbaut, die X Mrd. Jahre entfernt ist, sie werden staunen.
Durch meine jetzige TĂ€tigkeit in der Klimatisierung von Privat bis GroĂobjekten, habe ich an dem Projekt ALMA in Chile mit arbeiten dĂŒrfen. Dort haben wir den Zuschlag fĂŒr die BelĂŒftung der Reciverkabinen im Radioteleskop bekommen. Die Bedingung war, ein BelĂŒftungssystem zu entwickeln, welches eine von den stark schwankenden Tagesumgebungstemperaturen unabhĂ€ngig im Innenbereich eine konstante Temperatur von 20°C +/- 1k halten könne. Auf 5000m ĂŒ.NN eine nicht gerade einfache Aufgabe. Durch die schnelle Positionsrotation der Antenne wurden auch spezielle Motor und LĂŒfterrĂ€der benötigt, alles abseits des Standard. Erdbebentest der Anlagen an der Uni Bochum inklusive, da der Auftraggeber eine Mindestlaufzeit/Jahr zugesichert haben wollte. Spannend.
(Link gelöscht)