Hallo Elvis,
danke fuer die kompakte Zusammenstellung!
Zum Lichtweg im Prisma: Hier hat das Porro 4*w (w ist die Prismenweite, also der maximal moegliche Durchmesser des Lichtbuendels), das Schmidt-Pechan 4.6*w, das Abbe-Koenig 5.2*w, das Porro also den kuerzesten Lichtweg.
Zur Dachkante: Nicht nur die Kante selbst muss sehr praezise geschliffen sein, sondern auch der 90 Grad Winkel auf Bogensekunden-Genauigkeit eingehalten werden, um Doppelbilder zu vermeiden. Beim Porro hat man etwa die zehnfache Toleranz. Dielektrische Verspiegelung und P-Belag sind sehr aufwendig, wenn man gute Resultate erzielen will.
Beim Abbe-Koenig hat man mehr Freiheiten bei der Wahl des Glases, weil die Winkel flacher sind -> HT Glas des neuen Victory.
Innenfokussierung beim Porro: Hier braucht man halt Platz vor den Prismen, fuer die Fokussierlinsen. Beim Porro liegen hier aber die weit separierten Objektivtuben (der seitliche Versatz jeder der Hauptachsen betraegt 1.41*w), und man muesste das Gehaeuse entsprechend nach vorn verlaengern, um die komplette Fokussiereinrichtung aufnehmen zu koennen. Das Fernglas wuerde dadurch sehr klobig und schwer.
Porro II (etwa bei manchen Canon IS Modellen) verhaelt sich aehnlich wie Porro I, der seitliche Versatz betraegt aber nur 1*w.
Opernglaeser sind meist vom Galilei-Typ, nicht Reverse-Porro.
Viele Gruesse,
Holger Merlitz