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11. März 2013 15:53
Zitat:

„Ich kenne dielektrische Materialien: de.wikipedia.org/wiki/Dielektrisch die haben aber erst mal nichts mit Verspiegelungen zu tun.

Bei Verspiegelungen spricht man eigentlich von dichroitisch, …“

Zitatende

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Oh weh, oh weh, diese „Erklärung“ ist leider völlig falsch. Denn erstens können dielektrische Materialien sehr wohl etwas mit Verspiegelungen zu tun haben, und zweitens kann man bei Verspiegelung sowohl von dielektrisch als auch von dichroitisch sprechen – je nach dem, was man meint. Denn es gibt beides, aber das ist jedesmal etwas anderes.

1. Bei allen zur reflexionsmindernden Vergütung von Linsen, Prismen oder planparallelen Scheiben benutzten Materialien handelt es sich um dielektrische Materialien. Wenn bei Mehrschichtvergütung die Schichtdicken und die Folge der Materialien verschiedener Brechzahlen so gewählt werden, dass sich für den durchgehenden Strahl konstruktive Interferenz ergibt, also eine Steigerung der Transmission bei gleichzeitiger Abnahme der Reflexion, dann handelt es sich um eine reflexmindernde und kontrast- sowie helligkeitssteigernde Vergütung. Wenn die Schichtdicken und Materialien dagegen so gewählt werden, dass sich für den durchgehenden Strahl eine destruktive Interferenz (und somit umgekehrt für den reflektierten Strahl eine konstruktive Interferenz) ergibt, dann handelt es sich um eine „dielektrische Verspiegelung“.

Diese dielektrische Verspiegelung hat gegenüber metallischer Verspiegelung (meistens mit Aluminium oder Silber, wenn es um andere Wellenlängenbereiche als den Bereich des sichtbaren Lichts geht, auch Gold, Kupfer oder andere Matalle) den Vorteil, dass sich sehr viel höhere Reflexionsgrade bis knapp unter 100% ergeben, sofern eine ausreichend hohe Zahl von Schichten benutzt wird – in praxi meistens um 40 bis 50 Schichten – und sofern der Einfallswinkel nicht zu stark variiert.

2. Die „dichroitische Verspiegelung“ (von griechisch „zweifarbig“) ist dagegen eine andere, sehr spezielle Form der dielektrischen Verspiegelung. Bei ihr soll nicht, wie im obigen Fall, das volle sichtbare Spektrum maximal reflektiert werden, sondern die Schichtdicken, Art, Anzahl und Abfolge der einzelnen dielektrischen Schichten wird so abgestimmt, dass nur bestimmte Teile des sichtbaren Spektralbereichs maximal reflektiert und der Rest maximal transmittiert wird. So kann man z.B. bei 3-Chip-Videokameras aus dem sichtbaren Spektrum mittels eines dichroitischen Teilerspiegels hinter dem Objektiv erst den Rotbereich abtrennen und dann das restliche transmittierte Licht mittels eines zweiten dichroitischen Teilerspiegels in einen Grün- und einen Blaubereich auftrennen (auch andere Reihenfolgen sind möglich). Jeder der drei Farbbereiche liefert dann auf einem jeweils monochromen Sensor ein eigenes Bild, nämlich ein rotes, ein blaues und ein grünes, also genau die RGB-Komponenten des vollständigen bunten Bildes. Diese Methode vermeidet das bei 1-Chip-Kameras übliche Bayer-Filter und die dabei nötige auflösungsmindernde Interpolation. Ebenso kann man mit einem als „Kaltlichtspiegel“ (etwa als Reflektor von Projektions- und anderen Lampen, z.B. Deckenstrahlern) konzipierten dichroitischen Spiegel einerseits das sichtbare Licht reflektieren und andererseits die langwellige infrarote Wärmestrahlung nach der anderen Seite austreten lassen, um den zu beleuchtenden Gegenstand (zu projizierendes Dia oder den Mundraum des Patienten von der Zahnarzt-Leuchte) nicht zugleich auch aufzuheizen.

3. Die bei hochwertigen Ferngläsern mit Schmidt-Pechan-Dachkantprismen-Systemen benutzte Verspiegelung ist also entgegen der im obigen Beitrag behaupteten Aussage keine dichroitische, sondern eine breitbandige dielektrische Verspiegelung für das volle sichtbare Spektrum.

4. Gleichwohl gib es auch Ferngläser, die an anderer Stelle und zusätzlich auch eine dichroitische Verspiegelung haben, nämlich die Ferngläser mit integriertem Laserentfernungsmesser. Da wird an einer geeigneten Stelle – entweder an einer ebenen Durchtrittsfläche des Prismensystems oder an einem zusätzlich irgendwo hinter dem Objektiv eingefügten Teilerspiegel vollflächig oder auch nur partiell derart dichroitisch verspiegelt, dass das sichtbare Licht für den Beobachter seinen normalen Gang geht, während auf der Senderseite die tiefrote oder besser infrarote Strahlung eines Lasers in den optischen Strahlengang eingespiegelt und auf der Empfängerseite die vom angepeilten Motiv reflektierte und nun in der vom Fernglasobjektiv eingefangene Laserstrahlung wieder vom sichtbaren Licht getrennt einem Sensor zur Auswertung zugeführt wird. Einer dieser beiden dichroitischen Spiegel (sender- oder empfängerseitig) kann zugleich zur Einspiegelung (Display) der anzuzeigenden gemessenen Entfernung von der anderen Seite des Spiegels her benutzt werden.

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Nun mögen die Leser dieses Forums entscheiden, ob sie künftig lieber die gegen mich gerichteten Lügen und Verleumdungen „gewisser Kreise“ hier lesen möchten (dann aber auf ähnliche Beiträge wie den obenstehenden von mir weiterhin verzichten müssen) oder ob sie nicht doch lieber die Lügner und Verleumder ausgesperrt haben und auch wieder interessante fachliche Beiträge von mir lesen möchten.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Erfahrungen mit Vortex Viper HD 8x42 gesucht

Pseudemys 3341 06. Juli 2012 08:32

Re: Erfahrungen mit Vortex Viper HD 8x42 gesucht

Pseudemys 2115 11. Juli 2012 21:58

Diaelektrisch??

OhWeh 2359 12. Juli 2012 08:52

Re: Diaelektrisch??

Pseudemys 1730 12. Juli 2012 11:17

Re: "Diaelektrisch"?? "Dielektisch"?

marc champollion 1832 16. Juli 2012 00:36

Oh weh!

Walter E. Schön 2504 11. März 2013 15:53

Re: Oh weh!

Florian 1391 11. März 2013 17:18

Re: Oh weh!

Pseudemys 1389 11. März 2013 20:08

Lieber nicht

Holger Merlitz 1541 12. März 2013 04:02

Re: copy and paste (de luxe) und korrekt

JC_4 1451 11. März 2013 20:45

Re: copy and paste (de luxe) und korrekt

Pseudemys 1346 12. März 2013 00:51

Sie irren

Walter E. Schön 2095 12. März 2013 10:14

Re: Sie irren

Stefan Korth 1401 13. März 2013 13:11

Unschön!

OhWeh 1520 11. März 2013 23:05

es nervt

maffyn 1313 12. März 2013 07:43

Re: Erfahrungen mit Vortex Viper HD 8x42 gesucht

Pseudemys 3063 09. September 2012 12:44

Auch nach einem halben Jahr empfehlenswert

Pseudemys 1537 11. März 2013 14:27



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