Beide Systeme haben natürlich ihre Vorteile (und Nachteile). In den USA darf man alles machen, solange es nicht verboten ist. Bei uns ist es genau umgekehrt. Die Überregulierung (Zünfte, Gewerbezulassungen ..) ist ein Fluch und ein Segen. So wird die (handwerkliche) Tradition gewahrt, aber der Zugang auch erschwert - und dadurch Innovationen verhindert.
Aber in einem so im handwerklich verbundenen Bereich wie der Optik/Feinmechanik, ist eine gewisse Tradition (Firmenkultur, technisches Wissen, gut ausgebildete Fachkräfte) von Vorteil. Zwischen der Konstruktion und der Umsetzung bis zum Endprodukt ist einiges zu tun. Natürlich kann man auf die grüne Wiese ein Werk hinstellen und von Null beginnen, aber ich behaupte, dass man da Jahrzehnte Lehrgeld bezahlt, bis man wirklich (sehr) gute Produkte erzeugt (falls das wirklich gewünscht ist ;-).
Was mich wirklich "erschreckt" hat, ist der "Stolz" des Mr. B, eigentlich nichts von Optik verstanden zu haben und "nur" durch den Verkauf groß geworden zu sein. Das würde in Europa keiner so sagen (zumindest in der Produktion/ Industrie nicht). Viele Verbrauchsgüter "leben" heute nur mehr vom Image (der Werbung) - die Dose, die Flügel verleiht, ist das beste Beispiel aus Ö. Auch bei technischen Produkten ist der Unterschied ja schon so gering, dass es eigentlich egal ist, ob sie eine DSLR Canon-, Nikon- oder Leica-Kamera kaufen. Alle machen sehr gute Fotos. Da kommt es nur mehr auf Feinheiten an.
mfg JC_4