Um die Schärfe bei stärkeren Vergrößerungen (V) objektiv zu beurteilen, müßte man den Einfluß der (Außen-)Luft ausschalten. Also entweder im luftleeren Raum, z.B. auf dem Mond, was aber etwas unpraktisch ist, oder vielleicht in einem Innenraum mit sauberer, ruhiger Luft?
oder noch besser: man verkürzt die Entfernung zum "Probeobjekt"; wenn dieser eine Testtafel ist, besorgt man sich eine kleinere. Und zwar um so kleiner, wie die Vergrößerung höher - und noch mal kleiner, wie die neue Entfernung ist.
Beispiel: man will die V 30x und 60x vergleichen.
Man nehme also bei 30x eine Entfernung von 300 metern und eine Testtafel von sagen wir 40cm Größe.
Beim testen der V 60x reduziert man die Entfernung auf die Hälfte, als 150m, und die Größe der Testtafel um das vierfache, sie muß also nur noch 20cm groß sein, sonst aber gleich gestaltet.
Beide Testtafelbilder erscheinen dann gleich groß und der Einfluß der Luft ist dann vergleichbar.
Leider stimmt es nur, wenn sich die Luft (vgl. "Bodenthermik") nicht ändert.
Wie dem auch sei: bei großen V ist man in Bodennähe bei großen Vergrößerungen viel mehr von "Luftfehlern" abhängig, egal, wie gut die Optik ist. daher sind V von mehr als 30x für terrestrische Beobachtungen meistens illusorisch, denn die Luftschlieren lassen einfach nicht mehr zu. Ausnahmen gibt es immer, z.B. nach einem Platzregen, wenn anschließend die Luft sich nicht bewegt, kein Dampf aufsteigt, und der Boden nicht heisser oder kälter ist als die Luft.
MC