aus: Bergmann/Helb - Die Stimmen der Vögel Europas
u.a. :
WBL:eher zu Artgenossen gesellig als der GBL, WBL nur zur Brutzeit territorial (man sieht schon manchmal mehrere BL am selben Stamm) , bevorzugt geschlossene Waldgebiete mit glattstämmigen Nadelhölzern (s.a. Couzens)
GBL: nimmt auch künstl. Nistkästen an (z.B. Baumläuferhöhle m. seitl. Eingängen von Schwegler), Laubwald, Park, große Gärten. Bevorzugt raue Borke.
Stimme:
WBL: der bekannte dünne 'Blaumeisengesang', aber: Mischsänger sehr sehr selten (sagt der Altmeister der Vogelstimmen). Strophenfolge (3s, länger als bei GBL) gewöhnlich in größerem Abstand
Rufe: wiederholter, scharfes 'srrii' oder 'psiit' , oft zu Serien gereiht.
Flugruf: leises, gereihtes 'ti' oder 'tit'. Das bekannte, klare GBL-tüt fehlt ganz, außer Mischsänger s.o.
Revierstreitigkeiten: Drohtriller 'brüd-brüd-brüd-brüd …'
GBL: bekannte individuell konstante Strophe, Gesang kürzer und lauter als beim WBL. Gesang fast das ganze Jahr hörbar. Die seltenen Mischsänger (beide Gesangsstrophen) sind wohl ausschliesslich WBL, denen in ihrer Entwicklung das arteigene Vorbild gefehlt hat. Strophenfolge deutlich dichter als beim WBL.
Rufe: territoriale Erregung ' einzelne oder gereihte laute 'tüt' (die bekannten Rufe).
Revierstreitigkeiten: Drohtriller 'zitititit'. Manchmal dichte Folge von versch. Ruftypen 'srii pit srii pit tüi tüi tüi srii pit …'
Das sind so in etwa die 'charakterisierenden' Lautäußerungsunterschiede lt. Bergmann/Helb. Dialekte, Unterarten (Zypern, GR, Spanien) mal außen vor, weil leider keine Ahnung (also ich ;-). Sonagramme erstelle ich auf Wunsch mit RavenLite (auch time-lapse) per eMail.
Der Kosmosband 'Vogelbestimmung f. Fortgeschrittene' bietet stimmlich auch nicht mehr, die Feldkennzeichen sind (wie auch bei anderen Büchern ) dem Daubenicht (limicola-pdf) entnommen.
Bei den Treecreepers aus dem 'Birds by behaviour' (D. Couzens) steht zu den 'Shorttoes' (also GBL):
… much the more vocal of the two species.Call/song louder/more frequent than Treecreeper (WBL). Sings almost all year round. Treecreeper (WBL) mainly Feb-May.
…Treecreeper is more vigorous bird. Forages at more energetic rate, moving from tree to tree more quickly than Short-toed (GBL)
…Treecreeper far more aggressive to its rivals than Short-toed (GBL). Regularly fights/chases neighbours, behaviour rarely seen by Short-toed.
…Short-toed more inclined to spiral around tree trunks than Treecreeper (WBL). Shorter toe, less able to cope with smooth bark; e.g. beech trunk, so more readily takes to side branches (also z.B. bei Birken, sagt auch der Bergmann …)
Heute abend schau ich auch nochmal ins 'Kompendium' rein, und such' ggf. relevante Unterschiede raus (z.B. dringt der GBL eher mal in Städte vor usw.).
piep-piep
Manfred Gunia