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Meopta Meostar B1 7x42 vs. Zeiss Victory HT 8x42

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22. August 2013 22:26
Moin, moin,

beim Titel wird man sich fragen, was der Vergleich soll. Ich habe seit 2 Jahren das Meopta und habe mir dann und wann in der tieferen Dämmerung etwas lichtstärkeres gewünscht, möchte aber kein 8x56 mit mir rumschleppen, weil ich es doch zu selten brauche und das Mehrgewicht beim Wandern mir einfach zu viel ist. Also habe ich mir auf Probe das Zeiss Victory HT 8x42 schicken lassen. Ich wollte keinen akribischen wissenschaftlichen Vergleich, macht auch nicht wirklich Sinn bei den unterschiedlichen Daten. Ich wollte mir die Frage beantworten, ob das Zeiss für MICH einen Mehrwert hat. Es sollte also heller in der Dämmerung sein und möglichst schärfer, mehr Kontrast in Gegenlichtsituationen.

Also hier ein paar Eindrücke, aufgeteilt nach Beobachtungssituationen. Alles Hand gehalten, weil ich auch sonst nicht vom Stativ aus beobachte. Es sollte nur ein wirklichkeitsnaher Vergleich sein. Und alles vom Wohnzimmer mit Baumwollhandschühchen am Glas, weil ich es ja evtl. zurückschicken wollte.

Helles Tageslicht:
Hier ist das Zeiss schon merklich heller und neutraler in der Bildwiedergabe. Oft ist es aber schlichtweg zu hell, z.B. bei Blick auf weiße Flächen oder mit viel Himmel im Bild. Für den Tag bietet es mir, das habe ich erwartet, keinen Vorteil. Ein wirklicher Nachteil ist die merklich schlechtere Randschärfe, dazu gleich mehr. Die hat mich doch sehr negativ überrascht für diesen Preis.

Gegenlicht, Blattwerk, ca. 1 h vor Sonnenuntergang. Die Beobachtungssituation habe ich sehr gerne, mit dem Fernglas durch das Laub streifen und viele kleine Details entdecken. Die zentrale Schärfe ist hier bei beiden gleich. Blattäderchen, die ich im Meopta nicht mehr sehe, sehe ich auch im Zeiss nicht mehr. Kein Unterschied an der Kreuzspinne, ihren Härchen und ihrem Netz (auch immer schön zu beobachten im Fernglas :-). Überstrahlungskanten an Blatträndern oder Zweigen sind im Zeiss aufgrund der Helligkeit wieder unangenehm, das bügelt das Meopta etwas glatt, bietet halt diskret weniger Kontrast. Bei Zweigen im Schatten sehe ich im Zeiss aber nicht mehr als im Meopta, wahrscheinlich, weil die Pupillen zu eng sind. In den Unschärfezonen hinter der Schärfeebene ist das Zeiss unruhiger, das Beobachten anstrengender, hier hat das Meopta den angenehmeren, cremigeren Eindruck. Das Reflexverhalten ist bei beiden gleich gut. Auch das wundert mich. Im Meopta etwas nervig: ein heller Rand im Bereich der schwarzen Blende, das ist beim Zeiss tiefschwarz.

Garten im Vollmondlicht: Das Zeiss ist, wie ich es erwartet habe, deutlich heller. Nur: ich erkenne auch nicht wirklich mehr. Im Meopta muß ich mich etwas mehr anstrengen. Dafür ist die Schärfeverteilung bis zum Rand wieder angenehmer. Schockierend: den Vollmond im Zeiss in der Mitte scharf eingestellt und dann an den Rand geschoben, läßt ihn zu einem völlig unscharfen Etwas werden. Er läßt sich nicht einmal wesentlich nachfokussieren! Der Vollmond wird sogar bereits bei ca. 75% zum Rand merklich unschärfer. Im Meopta ist die Schärfe am Rand wesentlich besser, der Vollmond fast scharf und er läßt sich sogar durch Nachfokussieren noch verbessern. Das war dann leider für das Zeiss das Aus. Das hätte ich so auch nicht bei einem 200 Euro China-Glas haben wollen. Tja, und der Clou: es war bei zwei Exemplaren des Zeiss völlig identisch, also kein Ausreißer (der auch schon schlecht zu akzeptieren wäre), das soll wohl so sein.

Noch einige Details vergleichend im Straßenlaternenlicht aufgesucht. Das Zeiss natürlich wieder etwas heller. Aber auch hier keine Details zu erkennen, die mit dem Meopta nicht zu erkennen wären. Eine Nummernschildbeschriftung im Schatten (Autohändlername an Plastikblende), auf ca. 20 m bei Tageslicht gerade gut zu lesen, kann ich im Meopta in dieser Beleuchtung nicht mehr lesen, im Zeiss aber auch nicht mehr. Im Zeiss etwas schönerer Kontrast bei z.B. Autolacken. Bei Baumrinde und Gebüsch ist die Randunschärfe des Zeiss wieder störend. Das Bild ist zwar heller, aber die Unschärfe fällt dann noch mehr auf.

Randbemerkung: Beide Zeiss waren optisch identisch. In der einen Scharfstellung jedoch ein ganz zartes schleifendes Gefühl, im anderen nicht. Beim anderen mußte ich aber eine kleine Dioptrienkorrektur eindrehen. Beim Unendlichanschlag bei einem Exemplar zartes Klack, beim anderen eher undefiniertes Einsinken in Fettpolster. Beim Zeiss ist mir die Scharfeinstellung zu schnell, aber das mag Gewöhnung sein.

Lange Rede, kurzer Sinn: die Helligkeit ist schön, die Haptik ist schön und die Verpackung auch ;-) - die Randschärfe aber grauselig und für diesen Preis m.E. ein Witz. Ich erwarte keine 100% Schärfe direkt am Bildrand, aber bereits nach zwei Dritteln merklich einzuknicken geht für mich nicht. Da bleib ich dann beim Meopta. Und überlege, ob ich mir das Mehrgewicht zum 8x56 nicht doch mal antun will.

Viele Grüße,

Roland
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Meopta Meostar B1 7x42 vs. Zeiss Victory HT 8x42

Roland 9916 22. August 2013 22:26

Re: Meopta Meostar B1 7x42 vs. Zeiss Victory HT 8x42

OhWeh 3186 23. August 2013 13:16

Re: Meopta Meostar B1 7x42 vs. Zeiss Victory HT 8x42

Roland 2970 23. August 2013 22:26

Re: Meopta Meostar B1 7x42 vs. Zeiss Victory HT 8x42

Naturfreund 3215 14. Januar 2014 13:05

Re: Meopta Meostar B1 7x42 vs. Zeiss Victory HT 8x42

Holger Merlitz 2932 15. Januar 2014 01:24

Re: Meopta Meostar B1 7x42 vs. Zeiss Victory HT 8x42

Helmut 2733 29. Januar 2014 20:06

Re: Meopta Meostar B1 7x42 vs. Zeiss Victory HT 8x42

Roland 2429 07. März 2014 18:45



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