Holger Merlitz schrieb:
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> ……. es sind die
> einzigen Opernglaeser, bei denen ich ein weites
> Sehfeld vorfand, und die auch im Randbereich noch
> leidlich gut (wenn auch nicht berauschend) sind.
> Mit diesen Dingern kann man ganze Sternbilder
> ueberblicken. Sie wirken wie ein Augenverstaerker,
> man sieht am Sternhimmel ploetzlich 2
> Groessenklassen "tiefer".
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Kurzes - persönliches ! - Feedback nach erstem Gebrauch (Nachstehendes bitte nicht missverstehen: ich mag das Ding, aber zunächst mal gab es jede Menge zu lernen)
- "niedlich", dachte ich, als ich das Ding erstmals in der Hand hielt (siehe BILD). Da kam auch schon die erste Schwierigkeit: wie soll / kann man das Ding denn überhaupt halten ?
Da sind ja nur lauter Linsen und eine winzige Knickbrücke, kein Fernglaskörper, nichts, da muss man sich also schon mal was einfallen lassen, wie man das Ding bedient, ohne die Linsen anzufassen, Riemen ist ja auch nicht dran, das Hauptbemühen zudem zunächst: nur nicht fallen zu lassen !
- dann: der engste laterale Augenabstand ist 60mm (ich habe 61), also wer die Augen sehr nahe beieinander hat, kommt schlecht zurecht, weil bei Einstellung eines zu weiten Augenabstandes an ein Scharfstellen nicht zu denken ist
- Einzelokular-Fokussierung: geht einwandfrei, weich und ruckfrei, in beiden Richtungen, nicht zu schnell und nicht zu langsam, + / - 5 diop, aber die Verstellung geht an beiden Okularen SEHR leicht, entsprechend leicht ist das Ding auch wieder verstellt, wenn man es falsch anfasst, oder beim Aufsetzen oder Abnehmen der Okularschutzkappen
- erste paar Beobachtungen: das Sehfeld ist wirklich viel weiter als bei "normalen" Ferngläsern. 28 Grad wird angegeben, aber wie man die erreicht, weiss ich nicht , Holger Merlitz schätzt in seinem Buch 20-25 Grad, mein Eindruck ist: wenn man so nahe an die Okulare rangeht wie möglich, ist das Sehfeld etwa doppelt so weit wie beim Nikon E II (8.8 Grad), also hätte ich etwa 17-20 Grad geschätzt. In irgendeinem Forumsbeitrag (cloudynights?) meine ich gelesen zu haben, dass empfohlen wird, die Okularmuscheln abzunehmen bzw. kürzere zu montieren, damit man die volle Breite des Sehfelds besser ausnutzen kann. Davon lass ich aber mal besser die Finger; 20% sind ja auch nicht so schlecht.
- der Begriff "Augenverstärker" von H. Merlitz trifft die Sache aus meiner Sicht sehr gut; ich hatte letzte Nacht einen nicht ganz klaren, leicht dunstigen, sehr hellen Nachthimmel, an dem lediglich die helleren Sterne gut sichtbar waren. Mit dem "Gucki" hat man erstmal das Gefühl: he, das gibt ja gar keine Vergrösserung her (verglichen mit dem Eindruck, den man mit dem Fernglas hat !); aber man sieht sofort um die von blossem Auge sichtbaren Sterne herum eine Menge weiterer, vorher unsichtbarer. Das würde darauf hindeuten, dass bei einem dunklen, klaren Sternenhimmel gewaltig viele Sterne zu sehen sind. Bin gespannt !
- optische Qualität: für ein "Opernglas" sehr gut (wobei ich als Vergleich aus meiner Sammlung lediglich zwei ältere Operngläser anführen kann, deren "Qualität" vor allem auf dem Äusseren - Leder und Messing - beruht); man lese die Beurteilung im "Merlitz" (S. 151). Ob sich eine völlig punktförmige Abbildung der Sterne erzielen lässt, kann ich nicht sicher sagen (meine Augen sind dazu bei weit offenen Pupillen nicht mehr ein so zuverlässiger Massstab), aber aufgrund der gestrigen Sichtung bei eher schlechten Sichtbedingungen, an welcher ich die Sternabbildung als ausreichend gut empfand, gehe ich davon aus, dass ein dunkler, klarer Sternhimmel sehr eindrücklich wirken müsste.
BIn gespannt auf Feedback von anderen Nutzern.
Viele Grüsse. Pinac