Zuerst: wichtig ist, was du selber siehst. Wenn du das Trinovid gut genug findest, dann ist das wichtig, nicht was andere Leute in Foren schreiben ;)
Das Problem ist, dass ein kurzes Testen im Geschäft selten ausreicht, um die optische Qualität richtig einzuschätzen, zumal wenn man wenig Erfahrung mit Ferngläsern hat. Idealerweise solltest du 2 oder mehr Gläser in Ruhe vergleichen können, am besten sollte dies draussen an realen Objekten gesehen. Ein Stadtpark ist nicht schlecht, da kann man Spatzen oder Tauben, Geäst und Kirchtürme im Gegenlich anpeilen.
Ein paar der wichtigsten Aspekte, in denen sich Qualitätsunterschiede zeigen, sind:
- Einblickverhalten, wie einfach und schnell bekommt man ein gutes Bild, wenn man das Glas vor die Augen nimmt
- Schärfe und Kontrast in der Mitte, und am Rand (wenn einem das wichtig ist)
- Farbsäume, das sind rosa oder grüne Farbränder, die man z.B. ein einer Greifvogelsilhouette oder am Geäst eines Baumes gegen den bewölkten Himmel sieht. Gute Gläser unterdrücken diese Farbsäume besser
- Streulichtunterdrückung, wie gut werden Lichtreflexionen in schwierigen Lichtsituationen (Gegenlicht, über Gewässer mit Sonnenreflexionen, etc.) unterdrückt. Dies ist für die Praxis einer der wichtigsten Aspekte, leider aber kaum im Ladengeschäft zu testen.
- Transmission, wie hell ist das Glas in der Dämmerung, bei einem Kompaktglas mit kleiner Austrittspuille durchaus relevant.
Dazu kommen dann noch mechanische und ergonmische Eigenschaften, mindestens so wichtig wie die Optik, die kann man gut spüren wenn man das Glas in die Hand und an die Augen nimmt, am Fokusrad dreht, den Dioprienausgleich einstellt etc.
Das Ultravid wird von vielen als das beste Kompaktglas in allen Disziplinen angesehen. Aber ob das alles für dich relevant ist, und überhaupt zu sehen oder zu spüren ist, kannst nur du entscheiden.