Na das sind erfreuliche Antworten. Da ich das Glas mehrere Stunden zum Probieren vor dem Kauf hatte und es jetzt ein halbes Jahr im regelmäßigen Gebrauch, hatte ich nicht die Sorge eines Fehlkaufes, denn das Glas ist gut! Allerdings will man ja auch nicht getäuscht werden und auch das aktuellste, weil doch oft das Beste erwerben.
Dass die Nahgrenze die offiziellen Angaben deutlich unterschreitet, war mir direkt aufgefallen, allerdings hatte ich mir das lapidar mit der Akkomodationsfähigkeit meiner Augen erklärt, obwohl ich ansonsten den Eindruck hatte, dass diese nachlässt. Im Übrigen ist die Fokussierung bisher tadellos.
Den Kontrast finde ich famos. Das Handling gefällt mir gut; tatsächlich sogar besser als beim EL, obwohl dieses ja genau dafür gelobt wird. Die Helligkeit ist mir groß genug, obwohl sowohl das Victory HT, als auch das Conquest HD sichtbar heller sind. Beobachtungen im dichten Wald haben mich bisher kein 10x54 oder 8x 56 oder was auch immer vermissen lassen.
Mehr würde ich mir wünschen bei starken Kontrasten wie Vogel im Gegenlicht, z. B. hellem Himmel. Ob andere hier mehr leisten, weiß ich aber nicht. Die Zeitschrift Vögel hatte hier das Victory HT sehr gelobt. Leider hatte ich vor dem Kauf keine Vergleichsmöglichkeit. Mehr Farbe, mehr Details wären in solchen Situationen schön, sind aber vielleicht einfach nicht machbar.
Der Trageriemen ist klasse und kompensiert das Gewicht gut. Er verrutscht kaum, lässt sich einfach in der Länge verstellen, was ich je nach Bedarf oft anwende, und trägt sich gut. Mit den Objektivkappen habe ich mich langsam angefreundet, finde ich aber nicht perfekt. Die Okularabdeckung ist m. E. ein schlechter Witz. Wenn ich sie fest andrücke, tut sie zwar ihren Dienst, allerdings verschieben sich dann die Augenmuscheln, was zwar kein Drama, aber unpraktisch ist. Drücke ich die Abdeckung nicht fest an, so löst sie sich beim Tragen und erfüllt ihren Zweck nicht. Hier bin ich von meinem Hensold Ferro (ich glaube D16) eine einfache Kappe für beide Okulare gewohnt, die wunderbar praktisch war. Vielleicht werde ich mir sowas in der Art als Ersatz besorgen.
Die Tasche nutze ich kaum, da sie mir zu groß ist. Dann gab es noch einen Kameraadapter dazu, den man zur Digiskopie mit dem FG benutzen kann. M. E. ist dieser auch eher ein Spiel- als Werkzeug.
Insgesamt will ich nicht behaupten, dass das Glas das beste ist, aber ich habe sehr viel Freude damit, habe mich optisch deutlich verbessert und habe jetzt nur das Problem, dass ich keine Freude mehr habe durch schwächere Gläser zu schauen. Selbst mein jahrelang hochgeschätztes Hensold fristet trotz des deutlich geringeren Gewichtes und mindestens ebenbürtiger Mittenschärfe mittlerweile ein einsames Dasein im Handschuhfach meines Autos. Klar ein weiteres Sehfeld, Bildstabilisator, weniger Gewicht etc. etc. wären perfekt, aber dann hieße es nicht Fernglas, sondern eierlegende Wollmilchsau.
Danke für die Antworten!
R. K.