Hallo Pinac,
ich kann mir gut vorstellen, dass eine lange Bauform (genauer gesagt: lange Tuben) die Streulichtunterdrueckung unterstuetzt, weil man dann mehr Moeglichkeiten hat, Blenden einzusetzen. Es ist mir aber nicht bekannt, dass ein Porro-System grundsaetzlich schlechter abgeschirmt werden kann als ein Dachkantsystem.
Herr Koehler sieht, was die Nebenpupillen anbetrifft, sogar Vorteile des Porros.
Die Problematik ist hier, wie Du schon angedeutet hast, vielschichtig: Die meisten der besseren Porro-Konstruktionen sind relativ alt, und in der Vergangenheit, als die Verguetungen noch nicht perfektioniert waren, hat man noch nicht so viel Wert auf perfekte Streulichtunterdrueckung legen muessen, wie es heute der Fall ist, denn der Kontrast war ohnehin noch nicht so toll. Porro-Neukonstruktionen sind meist zu preiswert, als dass man eine gute Streulichtunterdrueckung erwarten koennte. Mein 8.5x44 Swift Audubon ED letzter Generation hat dagegen keine Streulichtprobleme, das Nobilem 10x50 schien mir auch sehr gut (im Gegensatz zum 8x50 Octarem), ebenso das Fujinon 7x50 FMTR-SX (im Gegensatz zum 10x50). Es ist bedauernswert, dass Nikon seine SE/EII nicht gepflegt und verbessert hat, hier gab es Spielraum fuer Verbesserungen. Wichtig beim Porro I ist die Kerbung der Hypotenuse, aber selbst diese einfache, billige und seit Jahrzehnten bekannte Massnahme zur Vermeidung einer Nebenpupille wird von vielen Herstellern einfach ignoriert.
Viele Gruesse,
Holger