Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Ein- und Auskopplung des IR-Meßstrahls reduziert die Transmission

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

03. Februar 2008 12:37
Es ist nicht die Meßtechnik, sondern es sind die Flächen, an denen der ausgesandte und der nach seiner Reflexion am angepeilten Ziel wieder eingefangene Infrarotstrahl (eigentlich ein annähernd paralleles Strahlenbündel) in den optischen Strahlengang des Fernglases ein- bzw. aus ihm ausgekoppelt wird. An diesen Flächen (entweder können das zusätzliche, schräg zur optischen Achse stehende Strahlteilerplatten oder speziell behandelte Flächen des Umkehrprismensystems sein) muß die Fläche für einen der beiden Wege durchlässig und für den anderen reflektierend sein.

Wenn z.B. eine um 45° abgewinkelte Glasplatte idealerweise dort im Strajlengang steht, wo die Lichtstrahlen annähernd parallel verlaufen (das wäre am besten vor dem Objektiv, aber das wäre dann außerhalb des Fernglases; deshalb zwangsläufig hinter dem Objektiv, wo die Strahlen bereits zu dem Bildpunkten des Zwischenbildes hin leicht konvergieren), dann sollte das sichtbare Licht möglichst ungeschwächt durchgelassen werden, die Infrarotstrahlung (hier 904 nm) aber reflektiert werden.

Wenn zum Ein- und Auskoppeln des Infrarotstrahls eine vorhandene Prismenfläche benutzt wird, im vorliegenden Falle also eine Fläche des Abbe-König-Prismas (wobei die beiden Dachflächen tabu sind und nur eine der anderen beiden in Frage kommt), dann müßte innerhalb eines Teils der Fläche, der im Strahlengang zentrisch liegt, die Oberfläche ganz oder partiell (z.B. in einem Streifen- oder Gittermuster) so beschichtet werden, daß für sichtbares Licht noch Totalreflexion bestehen bleibt, für die IR-Strahlung jedoch nicht mehr, so daß diese Strahlung dort die Grenzfläche durchdringen kann.

Beim Leica Geovid wird der ausgesandte Strahl nicht durch die Fernglasoptik geschickt, sondern durch eine eigene „IR-Kanone“ konzentrisch zur Knickbrückenachse ausgesandt. Zeiss dagegen schickt auch den ausgesandten Strahl durch eines beiden Objektive (durchs rechte). Hier muß also schon einmal IR-Strahlung eingekoppelt werden.

Bei Geovid wird die vom Ziel zum rechten Objektiv des Fernglases zurückgeworfene Strahlung im Umkehrprismensystem, das im Aufbau dem Uppendahl-System stark ähnelt, offenbar über die volle Querschnittsfläche ausgekoppelt. Weil der Übergang von Reflexion zu Durchlässigkeit aber nicht abrupt ist (keine Rechteck-Kante in der Transmissionskurve darstellt, sondern eine relativ steilflankige Schräge hat), wird auch langwelliges Rot im sichtbaren Bereich teilweise ausgekoppelt, so daß es im reflektierten Teil geschwächt wird. Deshalb sieht man im Geovid mit dem rechten Auge einen deutlich „kühleren“ Farbton als mit dem linken Auge und bemerkt auch die etwas verminderte Bildhelligkeit.

Beim neuen Zeiss RF wird die vom Ziel zurück geworfene und ins linke Objektiv fallende IR-Strahlung zur Entfernungsbestimmung benutzt und wahrscheinlich in einer zur Einkoppel-Vorrichtung am Abbe-König-Prismensystem im rechten Rohr genau symmetrischen Auskoppel-Vorrichtung im Abbe-König-Prismensystem im linken Rohr zum Sensor geführt. Ob die ein- und auskoppelnden Prismenflächen den vollen Querschnitt des bilderzeugenden Strahlenkonus ausfüllen oder nicht, geht aus den von Zeiss veröffentlichen Informationen nicht hervor. Man wird es evtl. an der Transmissionsminderung und Verfärbung des Bildes erkennen, was aber erst möglich sein wird, wenn diese neuen Ferngläser verfügbar sind.

Daß Zeiss nicht bei der Öffnung 42 mm geblieben ist, kann mehrere Gründe haben:

1. Es könnte sein, daß man sich in der Baugröße des noch recht handlichen Geovids 42 mm positionieren will (denn das 56er ist schon riesig), aber werbewirksam mehr Öffnung bieten möchte.

2. Es könnte sein, daß man wegen der Ein- und Auskopplung (bei Leica nur Auskoppung) zuviel Helligkeit zu verlieren glaubt und das durch eine etwas größere Öffnung kompensieren oder überkompensieren möchte.

3. Es könnte sein, daß man aufgrund einer im Interesse höherer Transmission im Sichtbaren nicht die volle Querschnittsfläche benutzenden Auskopplung für die angestrebte Reichweite von 1200 m (wie bei Leica) mit nur 42 mm Öffnung nicht ganz erreicht hätte und deshalb die etwas höhere Öffnung brauchte.

Weil vielleicht manche meinen, ich hätte geheime Informationen von Zeiss, möchte ich betonen, daß ich nur das weiß, was Zeiss auf den mit dem Link von Herrn Münzer erreichbaren Internetseiten veröffentlich hat und alles, was ich oben schrieb, meine eigenen Spekulationen sind, die evtl. nicht mit den Fakten übereinstimmen. Also bis auf weiteres bitte nur als Vermutung und nicht als Tatsachen interpretieren!

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Zeiss kündigt Victory RF an

Jan Münzer 2043 02. Februar 2008 18:40

Preise: 2550€ (2650€) für das Victory 8x45 RF (10x45 RF)

Labrador 1131 02. Februar 2008 23:34

45 mm = völlige Neukonstruktion?

Volker Werres 1031 03. Februar 2008 08:22

Ein- und Auskopplung des IR-Meßstrahls reduziert die Transmission

Walter E. Schön 1305 03. Februar 2008 12:37

Re: Zeiss kündigt Victory RF an

Frank 993 04. Februar 2008 14:42

Anmerkung zum scheinbaren Sehwinkel

Walter E. Schön 1109 04. Februar 2008 15:29

Zeiss hat den Wert korrigiert

Dietmar Streib 1155 05. Februar 2008 22:22

Re: Zeiss hat den Wert korrigiert

Volker Werres 926 06. Februar 2008 09:34

Diascope jetzt auch mit LotuTec

Dietmar Streib 1108 05. Februar 2008 22:37

Re: Zeiss kündigt Victory RF an

W.v. Brauchitsch 1214 06. Februar 2008 13:54



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen