Quote
Holger schrieb:
1. entweder die Prismen zu klein sind -> Vignettierung und nervöser Einblick
2. oder das Öffnungsverhältnis der Objektive sehr schnell -> Farbsäume oder andere Aberrationen
3. oder an der Robustheit und Mechanik gefeilt wurde
4. oder: Irgendwelche Kombinationen aus 1-3 zutreffen.
Hallo Forengemeinde,
ich lese seit geraumer Zeit (Jahre) schon mit und wollte jetzt mal was schreiben, da mich die neuen Nikon Monarch HG (hier das 8x42) umgetrieben haben. Ich habe mir also kurzerhand eines zu einem sehr günstigen Preis besorgt und es eine Woche (nicht ausgiebig, aber für mich ausreichend) untersucht.
zu 1.) Diese Befürchtung habe ich. Ich empfand den Einblick als sehr nervös. Wenn ich den Einblick nicht 100%ig getroffen hatte, gab es eine Abschattung (vorwiegend oben am besten reproduzierbar). Diese ist schwer zu beschreiben, anders als kidney beaning. Man hatte das Gefühl, dass das Prisma "zu Ende" war. Wenn ich die Form beschreiben sollte, eher geradlinig (und nicht nierenförmig).
zu 2.) Die CA fand ich sehr gut korrigiert, maximal am Rand sichtbar und dann auch nicht störend. Von der perfekten Randschärfe ist das Glas aber ein Stück entfernt. Etwa auf dem Niveau eines Kowa 8.5x44 Genesis. Letzteres hatte aber aus dem Gedächtnis die bessere Mittenschärfe (hängt vielleicht auch an der minimal höheren Vergrößerung). Beim Nikon hatte ich das Gefühl, den perfekten Fokus suchen zu müssen. Ein gewisser Globuseffekt ist erkennbar, jedoch nicht so ausgeprägt wie beim Zen-Ray Prime HD 8x42 (aus dem Gedächtnis).
zu 3.) Die Fokussiermechanik war einwandfrei, kein Spiel (da bin ich sehr empfindlich). Zur Robustheit kann ich wenig sagen, da helfen nur Langzeiterfahrungen. Das Glas machte keinen zerbrechlichen Eindruck.
zu 4.) Ja, sehr wahrscheinlich. Ich pesönlich empfand das Glas als etwas zu leicht. Das Muskelzittern wird nicht mehr gut gedämpft. Das könnte beim 10x42 noch problematischer werden.
Fazit: Schade, ich hatte auf die eierlegende Wollmilchsau gehofft. Nun ist das Glas wieder auf dem Weg zurück. In der Summe der Eigenschaften haben mich der nervöse Einblick, die mangelnde Randschärfe und die Suche nach dem Fokus nicht überzeugt. Insofern wäre es schade, wenn Nikon die EDG-Serie einschlafen lassen würde.
Die Vergleichsgläser waren ein Pentax ED 8x32, ein Zeiss 8x50 Nobilem super und ein Canon 10x42 IS.
Viele Grüße
Jochen