Die Zielgruppe wäre genau diejenige, die sich auch jetzt schon ein Kompaktglas zulegt - zum Gelegenheitsgucken, wenn man nicht viel schleppen will. Ernsthafte Beobachtungen sind damit nur eingeschränkt möglich - ebenso wenig wie mit anderen Kompaktgläsern. Eigentlich gehörte ich nie zu dieser Zielgruppe, was aber eher an der Auswahl der Instrumente lag. Mit dem 6x24 Amplivid kann ich mich allerdings anfreunden.
Das Ding wiegt 360g, natürlich mit allen Tricks, die Leitz in den 1950er Jahren zur Verfügung standen. Das Spiegel-Prismen Umkehrsystem wurde ja bald darauf wieder aufgegeben. Nun würde man heute beim Design wohl etwas anders vorgehen als damals: Statt satter 212m/1000m (und fast 70° scheinbaren Sehwinkel) würde man mit dem Sehfeld etwas sparsamer umgehen, vielleicht 180m/1000m (etwa 60° scheinbar, was unter Kompakten ja schon sehr weit ist), dafür dann die Okulare halbwegs brillentauglich auslegen. Wenn sie sich dabei clever anstellen, dann sollte das Fernglas hinterher zumindest nicht schwerer, vielleicht sogar etwas leichter als das Amplivid ausfallen. Aber ich gehe nicht davon aus, dass jemand sich diese Mühe machen wird.
Viele Grüße,
Holger