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Disparation bedeutet mehr als eine Parallaxe und Kurzsichtige haben keinen Auflösungsgewinn...

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11. Februar 2008 11:23
... und die MTF-Funktion kommt auch noch drin vor.

Wer sich den folgenden Text antun will nehme es mit Humor, hier streiten sich Akademiker das ist alles nicht so wichtig. Beim Überlesen habe ich gemerkt, dass mein Ton nicht gerade von höflichem Respekt zeugt - ich bitte dass unbedingt zu entschuldigen, es ist dem Zeitdruck geschuldet.

Zur Sache:

Disparation bedeutet Erzeugung von Doppelbildern infolge Reizung nicht korrespondierender Netzhautpunkte. Über die Art der Punktverschiebung wird dabei, so meine ich, keine Aussage getroffen. Die Verschiebung kann parallaktisch ausfallen, dann sieht man beide Bilder versetzt, sie kann geneigt sein, dann sieht man die Bilder verkippt (nach Verletzungen oder wenn man seitlich am Augapfel herumdrückt), aber warum sollte sie nicht auch rotationssymmetrisch diffus (sich ausbreitend) oder zusammenziehend sein, dann sieht man die Bilder ungleich groß. Ich nehme an sie kann auch irregulär sein. (z.B. bei stellenweiser Netzhautwölbung). Aber ich möchte keinen Streit um Definitionen entfachen, sondern nur verstehen.

Vergenzbetrachtungen (humanes Auge) sind natürlich mit dem parallaktischen Fall verknüpft. Ich habe Ihre Ausführungen nach Ihrem Hinweis nun einwandfrei verstanden. Ich kam nur nicht darauf, weil ich gedanklich statt auf Bildversatz auf Bildgröße fixiert war -daher auch mein erweiterter Disparationsbegriff - und ich bleibe es, wie Sie noch lesen werden.

Ich denke, dass Sie mit Ihren Betrachtungen zum Auflösungsgewinn Kurzsichtiger (oder -verlust Weitsichtiger) ziemlich daneben liegen.
Um gleich zum Punkt zu kommen: die Netzhautbildgröße wird nicht allein von der Bildweite bestimmt, wie Sie annehmen, sondern vom Verhältnis zwischen Bildweite und Augenbrennweite. Dieses ist im ideal korrigierten Fall genauso groß wie beim nicht Fehlsichtigen. Der Fehlsichtige hat zwar einen längenveränderten Augapfel aber nach einer (idealen) Korrektur auch eine im passenden Verhältnis dazu stehende geänderte Brennweite. Wir halten fest. Es gibt keine intraokulare Netzhautbildvergrösserung.

Zur Illustration:
Wenn Ihre Betrachtungen richtig wären, hätten bei gleicher Rezeptordichte Menschen oder Tiere mit größeren Augäpfeln ein besseres Auflösungsvermögen und Tiere mit kleinen Augäpfeln hätten dann schlechte Karten. Zum Glück sehen aber auch kleine Vögel bei ähnlicher Rezeptordichte wie Menschen sehr gut.

Ein unscharfes Bild (bei konstanter Gegenstandsweite) ist gegenüber einem scharfen weder größer, noch resultiert daraus eine höhere Auflösung, wie sie schreiben. Deshalb gibt es hier nichts was eine Fehlsichtiger gewinnend nutzen könnte. Die Bildpunkte eines Objekts liegen nämlich bei Unscharfstellung genauso weit oder nah untereinander entfernt wie im scharfen Bild, sie werden nicht verschoben, die Unschärfe entsteht nur dadurch, dass die Bildpunkte zu Zerstreuungskreisen aufgebläht werden. Die Lage der Mittelpunkte der Zerstreuungskreise, der Ursprungsbildpunkte also, bleibt unverändert. Das Licht jedes Punktes verteilt sich auf ein Scheibchen, das Licht wird sozusagen blass und unkonzentriert, daher der unauflösliche Zusammenhang von Kontrast und Schärfe, wie er in der Modulationstransferfunktion zum Ausdruck kommt. Die Konturen im Bild werden aufgeweicht, aber nicht verschoben, da auch keine Bildpunkte verschoben werden.



Zurück zur Netzhautbildgröße, nun bei nicht idealer Korrektur - also in der gegenwärtigen medizinischen Realität. In diesem Fall werden durch ein zerstreuendes Brillenglas vor dem kurzsichtigen Auge die Bildpunkte tatsächlich verschoben, das Bild wird verkleinert, die Auflösung sinkt. je weiter die Brille entfernt wird, umso kleiner erscheint das Bild. Da es keinen intraokulare Netzhautbildvergrößerung gibt, kann diese die Verkleinerung auch nicht überkompensieren, wie sie schreiben. Die Auflösung sinkt, und zwar je kurzsichtiger, umso mehr. Beim Weitsichtigen müsste der Fall umgekehrt liegen. Ich komme also zu einem genau entgegengesetzten Ergebnis. Eine waschechte Kontroverse, in der ich mich aber gern belehren lasse.

Mich würde nach wie vor interessieren um wieviel sich die Auflösung in Abhängigkeit von der Stärke der Fehlsichtigkeit ändert, aber zum Rechnen fehlen mir die Kenntnisse, denn ich bin kein Experte und unwissend.




1-mal bearbeitet. Zuletzt am 11.02.08 11:24.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Justierung nicht in Ordnung - nicht bemerkt ?

Peter Köster 1655 06. Februar 2008 22:03

Re: Justierung nicht in Ordnung - nicht bemerkt ?

Werner Jülich 1013 07. Februar 2008 12:01

Anmerkungen zur Wahrnehmung der Justierung

konfokal 1038 08. Februar 2008 05:07

Danke !

Peter Köster 989 09. Februar 2008 18:25

Horizontale Verschiebung der Bildlage nach innen wirkt sich im Nahbereich negativ aus

Walter E. Schön 1127 09. Februar 2008 19:30

Ergänzung und Fragen zur Disparation

konfokal 919 10. Februar 2008 07:12

Disparation bedeutet nicht unterschiedliche Bildgröße, sondern eine Parallaxe

Walter E. Schön 2248 10. Februar 2008 13:10

Disparation bedeutet mehr als eine Parallaxe und Kurzsichtige haben keinen Auflösungsgewinn...

konfokal 1356 11. Februar 2008 11:23



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