Hans' Argument mit der Schwingungsdämpfung über das Massenträgheitsmoment beruht ja auf reiner Physik und ist völlig richtig. Nur kommt eine weitere Komponente ins Spiel, sobald man etwas länger als nur einen kurzen Moment beobachtet: Ermüdung! Hier wird es komplizierter. Greift man das Fernglas mit beiden Händen auf Höhe der Prismen, so muss man bei jeder kleinen Ausgleichsbewegung eben auch dieses Trägheitsmoment aus den Handgelenken heraus überwinden, und das macht auf Dauer einen Unterschied. Werden die Arme müde, ist an ein ruhiges Halten nicht mehr zu denken. Beim kurzen Nobilem S muss man beim Ausrichten kaum Drehmoment aufbringen, das ist anders beim Dodecarem/Octarem, das man daher auch anders greifen sollte: Eine Hand um das Prisma (diese Hand fokussiert auch), die zweite weiter vorn um den Tubus. Auf diese Weise lässt sich das Dodecarem sogar stabiler halten als das Nobilem S, so wie das Piratenfernrohr, das man ja auch mit einer Hand vorn, mit der anderen hinten greift.
Viele Grüße,
Holger