Vergleicht man die beiden Ferngläser, so wird sehr schnell klar, das Optolyth 10 x 50 ist mit 500 Euro im Vergleich zum dreimal so teuren Leica hoffnungslos überzahlt. Warum?
Früher hatte Optolyth einen klangvollen Namen, ob zu recht, kann ich nicht sagen, aber das Alpin ist nicht zu empfehlen.
Wir sind im Herbst durch das Allgäu gewandert. Zum alten Leica Trinovid kam ein nagelneues Optolyth. Nominell sind die Gläser gleich, aber wehe, man schaut mal ganz genau hin.
Das Optolyth hat dem Leica zwei Dinge voraus, es kostet ein Drittel und wiegt nur zwei Drittel.
Dann punktet aber nur noch das Leica; Bildfelddurchmesser, fast 20 Meter mehr, Augeneinblick für Brillenträger, nur beim Leica.
Obwohl das Optolyth den berüchtigten Tunnelblick hat ist es noch nicht einmal randscharf. Das riesige Gesichtsfeld des Leica ist heller udn viel transparenter. Das Leica zeigt viel weniger Farbfehler als das Optolyth, tanzende Mücken in der tiefstehenden Sonne sind für das Leica eine Werbung, für das Optolyth eine Überforderung. Gegen die schräge Sonne zeigen sich die Reflexe, beim Leica ganz zart, bei Optolyth störend deutlich.
Die Naheinstellung des alten Leica kann immer noch konkurrieren, beide kommen auf 5-6 Meter. Der gute Ruf des Optolyth kommt wohl von den Spektiven, das getestete Fernglas wurde diesem Ruf überhaupt nicht gerecht.
Ernst Koch