Als Unterbau für das kleine Spektiv hatte ich ein Carbonstativ aus dem Hause Feisol (Typ Tournament CT-3342) und einen Neiger von Gitzo Typ GH 1720 gewählt. Das Feisol hat einige (für mich bislang tolerable) Schwächen, wie z.B. mittelprächtige Verarbeitungsqualität, billiges Carbonlaminat und einen recht steilen Abspreizwinkel der Beine in Standardstellung (die nächste Rasterposition der Gelenke nimmt mir wieder zuviel an Höhe weg) und somit eine recht kleine Aufstandsfläche. Es hat drei Beinsegmente und wiegt 1090 Gramm. Das Packmaß beträgt 60 cm und dürfte auch gern etwas kleiner sein. Dennoch will ich nicht meckern, das gute Teil hat einige Jahre ruppigen Gebrauchs souverän weggesteckt.
Der Gitzo-Neiger ward einst für Ornis entwickelt und klemmt die horizontale und die vertikale Schwenkebene mit einem Feststellgriff, was schnelle Reaktionen des Betrachters ermöglicht. Weil der Korpus aus einer Magnesiumlegierung besteht, wiegt der Neiger lediglich 460 Gramm. Nach fünf oder sechs Jahren intensiven Gebrauchs läuft mein 1720 aber nicht mehr geschmeidig, sondern scheint beim Schwenken etwas zu haken. Stellt man beide Ebenen fest, wird das zu beobachtende Motiv etwas aus dem Bildzentrum bewegt. Das sollte nicht sein. Der Gitzo-Werksservice äußerte dazu, man könne diesen Typ Neiger nicht reparieren, da er sich kaum zerstörungsfrei öffnen lasse. Ich möge doch den 1720 bis zum bitteren Ende herunterwirtschaften und dann wegwerfen. So soll es auch geschehen. Beim Kauf des nächsten Neigers frage ich vorher, ob das Produkt überhaupt zu warten und zu reparieren geht. Bei den Leuten aus dem Erzgebirge bin ich da recht zuversichtlich.
Glück Auf
Reinhard