Das konventionelle (analoge) Fernglas kann man nicht so leicht mit der digitalen Version vergleichen, wie auch immer die einmal aussehen wird – wenn sie überhaupt auf den kommerziellen Markt kommt.
Bei ersterem bin ich frei von Batteriemanagement, Elektronik und damit einhergehenden Problemen (keine Ersatzteile für elektronische Bauteile einige (wenige) Jahre, nachdem das Produkt abgekündigt worden ist). Und stellt damit einen mittlerweile wohltuenden Gegenpol zu einer Welt dar, in der sich visuelle Information möglichst auf einem display/Monitor abspielen soll.
Analoge Fotografie und Video, verglichen mit der digitalen Version – das ist etwas ganz anderes. Der Umstieg auf digital bedeutete einen enormen Schub in der Bildqualität und das latente Bild auf Film vor der Entwicklung war nun wirklich alles andere als unmittelbar wahrnehmbar.
Das 10x42 IS von Canon liegt so an der Grenze zu dem, was ich sinnvoll fürs unmittelbare Beobachtungserlebnis erachte: durch den mit der Elektronik einschließlich Prozessor und Batteriefach verbundenen Raumbedarf ähnelt dieses optisch hervorragende Glas zwar eher einem Klotz, aber das Bild ist immer noch ein optisches, und man fühlt sich im Geschehen eingebunden. Ich benutze eines seit 7 Jahren, darf mir aber keine Illusionen über die Lebensdauer dieses Produktes machen.
Ich hätte auch keine Probleme, von der DSLR auf eine spiegellose Kamera mit elektronischem Sucher umzusteigen – digitale Fotografie bedeutet immer irgendwie Arbeit, da muss ich keinen optischen Sucher haben.
Der Charme des konventionellen Fernglases besteht in seiner vergleichsweise einfachen (meist entspannenden!) Handhabung und seiner Langlebigkeit.
Grüße von Andreas