Hallo Daniel,
diese 2. Auflage würde es ohne die Käufer der ersten Auflage nicht geben - ich habe zu danken!
Ich bezweifle, dass es ohne dieses Forum überhaupt zu den 'Handferngläsern' gekommen wäre. Jahrelang hatten wir technische Aspekte des Fernglases diskutiert, mit Walter Schön als eine Art 'Rudelführer', und ich immer mittendrin. Wir freuten uns auf das Schön-Buch, das schon seit 2005 diskutiert, dann aber immer wieder verschoben wurde. Irgendwann wollte ich nicht mehr auf dessen Fertigstellung warten und begann im März 2011 mit der Planung eines eigenen Buchs. Was blieb mir anderes übrig? All unsere Erkenntnisse wären im Laufe der Jahre in den Tiefen des Internets versickert, es sah auch nicht danach aus, dass sonst irgendein Autor sich jemals mit den Details der Fernglastechnik befassen würde. Herr Jülich hat meine Idee eines eigenen Fernglasbuchs sofort unterstützt, die Resonanz hier im Forum war positiv und konstruktiv, meine berufliche Arbeit lief gut und ließ mir auch mal Zeit für andere Aktivitäten - so kam alles zusammen.
Ich kann nur jedem dazu raten, der mit dem Gedanken spielt, etwas aus seinem eigenen Interessengebiet zu publizieren, das auch zu machen. Es ist zuerst sehr viel Arbeit, aber es lohnt sich, weil man pausenlos vergisst, was man nicht sammelt. Es handelt sich bei einem Buch eben auch um eine Wissenssammlung für den Autor selbst, auf die er bei Bedarf immer wieder zurückgreifen kann. Geld verdienen kann man damit i.a. nicht, da darf man sich keine Illusionen machen. Wissen jedoch scheint im Zeitalter digitaler Medien immer flüchtiger zu werden. Alles ist zwar im Prinzip verfügbar, die Suchmaschinen spucken zu jedem Stichwort hunderte von Links aus, aber die Informationen kommen ohne Kontext, sind oft unzuverlässig und widersprüchlich. Wissen ist da, aber so verdünnt, dass man es nur mit Mühe herausfiltern kann, wobei man für dieses Filtern schon wieder ein solides Grundwissen braucht. Bücher sind somit nicht ersetzbar.
Viele Grüße,
Holger