OhWeh schrieb:
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> So geht es mir auch. Selbst bei Natursendungen,
> die einem empfohlen werden: reißerische
> Perspektiven, schnelle Schnitte, unsägliche Musik
> dröhnt.
Wir haben 2010 die Schüssel vom Giebel geworfen. Die Bäume ums Haus herum hatten einen klaren Empfang unmöglich gemacht. Aber irgendwie hatten wir uns bereits schon vorher innerlich von der "Grundversorgung" verabschiedet.
Dein Hinweis zu der Präsentation von "Natur"-Sendungen kann passender nicht sein. Ich habe vor ein paar Jahren mal nach einer vierwöchigen Aufzeichnungsperiode die Hi-Lights von meiner Wildkamera am Dachsbau auf DVD gebrannt und im Familienkreis vorgespielt: Eltern sowie meine Geschwister nebst Anhang. Alle waren merkwürdig still. Dann habe ich mir die Gesichter angesehen. Niemand war gelangweilt, alle total angespannt, da absolut unvorhersehbar war, wer oder was da als nächstes die Bühne betritt. Alle waren begeistert. Ein paar Tage später telefonierte ich mit meinem Vater. Nach dem Erlebnis "Filme von der Wildkamera", natürlich ohne Musik, nur mit original Naturtönen in Bild und Klang, hatten er und Muttern bei einer dieser Naturdokus im Fernsehen einfach mal den Ton abgestellt. Ohne Gelaber, ohne Musik, die schnellen Schnitte sind natürlich geblieben. Der Sehgenuss war wesentlich besser.
Die einzige Naturdoku der letzten Jahre, die mir wirklich gefallen hat war "North America" und zwar in der Originalfassung mit Tom Selleck als Sprecher. Noch besser: Yellowstone von BBCEarth. Der englische Sprecher ist eine wahre Wohltat und tolle Abgrenzung zu dem, was man sonst noch so kennt.
Absolutes no-go (um es mal so zu sagen) für mich: der Typ, der den Bären in Alaska in den Hintern kriecht und in einer "Doku" über Wölfe in Deutschland dem deutschen Fernsehmichel in einer Szene nicht etwa echte Wölfe sondern tschechische Wolfshunde präsentiert - ohne darauf hinzuweisen.