Hallo Holger,

bei der Hyaden Aufnahme hat die cam ein wenig gewackelt – alle Sterne sind doppelt. Die Aufnahme der Plejaden ist eigentlich ganz ok, zeigt aber auch die Problematik der „out of cam-jpegs“: trotz des nicht so hohen ISO-Wertes von 400 gehen beim kamerainternen Entrausch-Prozess Sterne verloren. Und dann müsste man so belichten, dass der Himmelhintergrund nicht schwarz bleibt, das Histogramm also nicht links anschlägt, also entweder mit einem lichtstärkeren Objektiv, höherer ISO-Zahl (was bei den kleinen Pixeln der cam nicht zu empfehlen ist), oder, was am besten wäre, länger belichten, aber dann mit Nachführung. Dann mehrere Aufnahmen machen, als raw ausgeben lassen und diese Aufnahmen addieren, um das Signal/Rausch-Verhältnis zu verbessern.
Die Summenaufnahme verträgt dann eine gezielte Nachverarbeitung, so dass auch schwächere Strukturen herauskommen.
Zum Vergleich lege ich eine Aufnahme der Plejaden bei, mit einem 2.0/135mm Objektiv bei Offenblende aufgenommen, 4000 ISO (Kleinbild-DSLR mit groĂźem Pixel-Pitch), Summenbild aus 11 Aufnahmen. Da ich nicht nachgefĂĽhrt habe, wurde jede Aufnahme nur 2s belichtet, Gesamtbelichtungszeit also 22s.
Mit ein wenig Nachverarbeitung werden bereits die hellsten der blauen Reflexionsnebel sichtbar. Ich wollte eigentlich nur die Qualität des Teles testen. Wie früher schon erwähnt: das Ergebnis ist nicht nachgeschärft – damit handelt man sich nur dunkle Höfe um die Sterne und andere Artefakte ein. Viel besser wäre das Ergebnis, wenn man folgendes macht:
- NachfĂĽhren,
- Mit 800 oder 1600 ISO arbeiten,
- Pro Aufnahme länger belichten, also mindestens je 10s bis 60s – je nachdem, wie gut der Himmel ist,
- Mindestens 50 bis 100 Aufnahmen, diese dann addieren u. das Summenbild nachverarbeiten.
Tatsächlich verbringen ambitionierte Astrofotografen mittlerweile wesentlich mehr Zeit am PC als ihre Vorgänger vor 30 Jahren in der Dunkelkammer…

Den hellsten Plejadennebel kann man ĂĽbrigens mit einem groĂźen Fernglas - so ab 50 bis 60mm Ă–ffnung, 12 bis 15fach - an einem guten Standort schon visuell sehen.

GrĂĽĂźe von Andreas