...bessere Sichtbarkeit der Venus am Taghimmel gegenüber einer schmalen Erdmond(sichel):
ja, das liegt an der hohen Albedo der Venus. Gegenüber dem Mond (0.12) ist sie mit 0.76 wesentlich höher. Venus wird deshalb gerne von Amateurastronomen am Taghimmel beobachtet und fotografiert: sie ist bis zu Sonnenabständen von ca. 10 Grad relativ leicht aufzufinden und man kämpft weniger mit seeing Problemen und atmosphärischer Dispersion.
Daher passt sie auch in ein Forum für Tagbeobachtung – ein FG mit guter Streulichtunterdrückung und hohem Kontrast eignet sich bereits sehr gut für solche Beobachtungen, besser noch ein Spektiv bei mittlerer Vergrößerung oder ein Teleskop.
Vorgestern zogen allerdings so dichte Cirren auf, dass der Mond visuell im Teleskop ab ca. 9h30 visuell kaum noch zu sehen war, die Venus schon. Die eigentliche Bedeckung habe ich dann auf dem liveview des Kameramonitors „erlebt“. Auf Einzelaufnahmen ist der Mond auch zu sehen, etwas besser natürlich auf kontrastverstärkten.
Diese untere Konjunktion war deswegen besonders interessant, weil die Venus am 3. Juni nur ca. 0.2 Grad am nördlichen Sonnenrand vorbeizog. In den Tagen zuvor und danach – bei Sonnenabständen weniger als 5 Grad - konnte man versuchen, das Übergreifen der Hörnerspitzen, d.h. die Sichel der Venus umspannt dann mehr als 180 Grad aufgrund von Streuung des Sonnenlichtes in der Venusatmosphäre, zu sehen. Einige Amateurastronomen (ich nicht) haben es geschafft, meist allerdings fotografisch.
Selbstredend ist bei solchen Beobachtungen entsprechende Vorsicht geboten, am besten, die Sonne befindet sich hinter einer Hauswand oder einem anderen Hindernis.
Grüße von Andreas