Auf 400m zeigen die WBK (also auch das Infrared) sicherlich keine Details mehr, außer dass da 'was ist'. Der Uhu (und andere Eulen eh) ist halt kein Schwarz- oder Rehwild, von der Größe und auch vom energetischen Sinne her - die Vogelfedern schlucken schon viel Wärme. Zudem ist der Wärmeunterschied zum Objekt in den Wintermonaten merklich größer, als im Sommer. Die Grundvergrößerungen der Spotter sind dafür einfach zu gering, außer zum Detektieren. Das mag bei Stadtuhus etwas besser sein, jedoch soll ja nicht näher als 200m heran gegangen werden. Das macht der Uhu allerdings glg., dann sitzt er hinter einem auf dem Ast, und bemerkt diese Annäherung dann mit einem 'hähhähhäh' - worauf man zeitnah den Bereich verlassen sollte. (Die sind relativ humorlos.)
Geeigneter wäre dann eine Wärmebildvorsatzgerät, oder bei gewünschter Detailerkennbarkeit, das gleiche nur als Nachtsicht mit Röhre, dann aber mit IR-Leuchthilfe. Beides schluckt aber schon einen etwa Swaro 115-Kelch. Man muss natürlich fragen, ob sich bei Dunkelheit sowas lohnt, und man nicht einfach mal gucken will, ob was 'da ist' (allerhand anderes Getier ist ja dann plötzlich auf den Feldern). Gerade die Entwicklung im WBK-Bereich verfolge ich seit zwei Jahren mit zunehmendem Interesse, die Detektoren nähern sich langsam dem, was mich der Beobachtung näher bringen könnte.
Wie bei allen Elektrosachen: der Preis bleibt gleich (~3k€), die Leistung steigt, quasi alle sechs Monate. Das muss man also wollen, und dann vergessen, dass in vllt. nem Jahr was merklich Besseres kommt. So 50er-Geräte mit 12mü-Sensor und einem 640er HD-Bildschirm (den guckt man sich ja vergrößert an) würde schon gefallen. Auch Zeiss und Leica mischen da jetzt mit, ohne einen Anspruch auf alleinige Spitzengruppe zu haben. Man muss natürlich den originären Einsatzzweck berücksichtigen (Hilfsmittel bei der Jagd), und das dann im Kontext mit unseren Zielen sehen. Wie gesagt, Beobachtungsgeräte haben eine sehr kleine Grundvergrößerung, die Zoommöglichkeit ist dann digital, also gröberes Pixelraster. Der Vorteil ist ggü. Röhren die Vermeidung von Überstrahlung, ein LED-Strahler macht jedes Ästchen im Strahlenkegel als Reflexflächze sichtbar und ruiniert das Bild. Sehr gute Röhren allerdings können bei schon geringem Restlicht auch ohne Strahler eingesetzt werden, dann hat man freie Sicht. Aber mit Detailauflösung wie mit unseren Lieblingsgeräten (8-12x UHDX-Gläsern) darf man keinesfalls rechnen. Und bei Vorsatzgeräten (Röhre oder WBK) wird's schnell sehr teuer - normal kommen die vor Zielfernrohre, welche mal 6x gut vergrößern können mit den Nachtgeräten.
Ich guck immer auf einer
Nacht-Jagd-fb-Seite, die Kommentare zu manchen Themen muss man eben überlesen. In den genannten Kreisen (und auch bei den Händlern) ist WBK mittlerweile ein ganz großes Thema, und entsprechender Infobedarf dann garantiert. Die momentan häufig anzutreffende Diskussion über die Genehmigungen tangieren nur die Schützen, reine Beobachtungen (also auch WBK oder NSG vor's Glas/Spektiv (20x eher unrealistisch)) sind m.W. mit allen Geräten erlaubt.
nach(t)sichtiger Gruß
MG