... Klaeser und Manfred, geht es in unserem Gebiet auch bergabwärts mit den Acker- und Weidenvögeln in agrarischen Geländen. Die heutige, moderne “agrarische Umwelt” ist einfach vollkommen ungeeignet für Vögel wie z.B. Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe.
Wo Jahre her mehrere Kräuter und andere Pflanzen die Weiden Farben gaben, ist jetzt alles nur grün. Ein Laie wird vielleicht denken: “Sieht doch gut aus. Grün ist Natur.” Aber in Wirklichkeit gibt es da nur “Turbogras” das mehrere Male pro Jahr und an – für die Weiden- und Ackervögel – ungeeigneten Momenten gemäht wird.
Ausserdem ist der Boden unter dem Gras und auf den Ackern so tot, dass es da keine Insekten und WĂĽrmer mehr gibt.
Es klingt dramatisch und das ist es auch: Die Jungvögel die aus den Eiern kriechen, finden einfach nicht genügend Nahrung und viele sterben bevor sie erwachsen sind.
Von den vielen Prädatoren, wie Krähen, Füchse, Hunde, Bussarde u.s.w. haben wir dann noch nicht geredet.
Allmählich sind wir fast an dem Punkt angelangt dass wir einsehen müssen dass traditioneller Weidenvogelschutz in agrarischen Gebieten keinen Sinn mehr hat. Obwohl Millionen Euros in den Niederlanden in Schutzmassnahmen investiert wurden.
Sinnvoller ist es grosse Kerngebiete zu kreieren wo Weiden- und Ackervögel ungestört brüten können in einer für sie und ihre Jungen geeignete Umgebung, wo genügend Nahrung und Schutz anwesend ist.
Keine Weiden- und Ackervögel mehr in der agrarischen Landschaft?!
Ja… wir werden unseren Kindern und Enkelkindern dann leider sagen müssen: “Das war einmal.”
N.B. Ich bin ein optimistischer Mensch und schon mehr als zwanzig Jahre aktiv – zusammen mit Anderen - im Weidenvogelschutz. Aber leider kann ich hier nicht optimistisch sein; nur realistisch.
mit freundlichem Gruss
Dick van den Berg
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.22 16:10.