Ich muss lachen, wenn ich in dem Test lese, das Nikon P7 sei "sturdy", also robust. Das Ding ist das mieseste Plastik-Fernglas, das ich je in der Hand hatte. Und der billige, arretierbare (wieso eigentlich arretierbar?) Plastik-Diopter hat dann auch prompt nach 5 mal anfassen den Geist aufgegeben. Stellte sich heraus, der Plastikring ist auf die Plastikmechanik untendrunter aufgeklebt. Wie man sowas als "sturdy" bezeichnen kann? Höchstens, wenn man das Ding nicht länger als drei Sekunden in der Hand hatte.
Was die Nikons angeht -- ich glaube, unter einem MHG würde ich da nichts mehr kaufen. Die billigen Einstiegsmodelle sind alle reines Plastik -- bis auf die Linsen (das M7 genau wie das P7) -- mit zweifelhafter Haltbarkeit.
Das P7 hat zwar eine schöne Weitwinkel-Optik, aber das war es auch. Hätte man das Ganze in ein stabiles Magnesiumgehäuse gepackt (und auf die lumpige arretierbare Dioptrin-Einstellung verzichtet) und vielleicht 100€ mehr verlangt (wobei es heutzutage schon Chinagläser für das Geld mit Magnesiumgehäuse gibt), wäre es eine Empfehlung wert gewesen. Und mit Brille kann ich es zumindest auch nicht verwenden, weil dann das Sichtfeld etwa nur noch die Hälfte beträgt. Dann lieber ein Kowa BDII (lustigerweise wird im Test das Gewicht bemängelt -- tja, wenn man halt ein etwas stabileres Glas haben will, wiegt es auch ein bisschen mehr, aber das kleine Kowa als zu schwer zu bemängeln, grenzt schon an Boshaftigkeit).
Ich hab das P7 auf jeden Fall nicht mehr angefasst, seitdem ich mein Meopta Meopro HD 8x32 (noch die alte Version) gekauft habe. Gut, das ist doppelt so teuer, aber auch mindestens doppelt so gut. Nahezu dasselbe Gesichtsfeld (besser korrigiert), bessere optische Leistung, stabiler, weit besseres Fokusrad -- einfach dem P7 in jeder Hinsicht meilenweit überlegen.
Ist ja nicht so, dass alle billigen Gläser schlecht sind, aber für unter 200€ würde ich eher zu einem Porro greifen. Wie z.B. einem Opticron Adventurer. Das sind feine Gläser für teilweise unter 100€.