Hallo Herr Grüntenberg,
wenn Ihr Beobachtungsschwerpunkt tatsächlich in den frühen Abendstunden liegt und Sie vor allem an Wildbeobachtungen interessiert sind, dann rate ich eher zu einem Fernglas mit mehr als 5 mm Austrittspupille. Denken Sie auch daran, dass Sie möglicherweise auch Wild beobachten, das sich vor einem dunklen Waldrand befindet. Wie auch Herr Jülich Ihnen empfiehlt, wäre ein 7 x 42 mit 6 mm Austrittspupille zu erwägen. Die Größe 7 x 42 ist ein idealer Kompromiss in Bezug auf Gewicht und Dämmerungsleistung. Außerdem ist es nach dem 8 x 32 (das mit 4 mm AP für Ihre Beobachtungsschwerpunkte nicht in Betracht kommt) ein fast ideales Allroundglas für "immer dabei".
Wenn Ihnen die 7-fache Vergrößerung (die aber auch nicht zu unterschätzende Vorteile hat: Sehfeld, Schärfentiefe, weniger Verstärkung der Handunruhe) zu gering ist, dann wäre Ihnen ggf. zu einem 10 x 56 zu raten. Dieses liegt mit 5,6 mm AP fast schon an der Untergrenze dessen, was für Wildbeobachtung zu empfehlen wäre, dafür hat es - bei den Spitzenprodukten - eher einen etwas größeren scheinbaren Sehwinkel - nicht Sehfeld! Letzteres ist natürlich beim 7-fachen Glas größer. Notfalls käme noch ein 8 x 42 in Betracht (5,25 mm AP). Bei diesen Gläsern muss man aber eher noch mehr Abstriche beim scheinbaren Sehwinkel machen. Da wäre ein 10 x 56 besser. Der Haken bei der Sache: 10 x 56 wiegen in der Regel spürbar über 1 kg während man bei einem guten 7 x 42 unter 800 Gramm hinkommt.
Testen Sie in Ruhe beide Größen, evtl, ergänzt um ein 8 x 42 oder - besonders lichtstark - um ein (wiederum schweres!) 8 x 56 (7mm AP).
Viel Erfolg.
Frank Distel
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.08 20:20.