Das ETX90 hat eine Brennweite von 1250 mm. Es können nur Okulare mit 1,25" Steckhülse benutzt werden. Das limitiert die sinnvolle Minimalvergrößerung auf 40fach, weil mit Okularen längerer Brennweiten das Feld zu klein wird, Tunnelblick.
Zusätzlich gibt es Einschränkungen durch den freien Durchlaß des Amiciprismas, welches für ein seitenrichtiges und aufrechtes Bild erforderlich ist.
Nach eigenen Erfahrungen ist das Bild wegen der fehlenden Streulichtblende und der Obstruktion nicht so kontrastreich wie beim hochwertigen Spektiv, aber wenn man einmal vom Problem kleiner Vergrößerungen absieht, immer noch ganz gut.
An Motiven mit starkem Kontrast läßt sich erkennen, daß das Amiciprisma etwas Farbe ins Spiel bringt, die bei der Beobachtung nur mit dem Umlenkspiegel fehlt.
Die Einstellung unterschiedlicher Entfernungen dauert wegen der notwendigerweise feineren Antriebsuntersetzung länger als beim klassischen Spektiv.
Zusammengefaßt, Sie erhalten mit einem ETX ein erstaunlich gutes Planetenteleskop mit eher eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten bei der Erdbeobachtung. Sollte Erdbeobachtung ihr Schwerpunkt sein, würden wir eine andere Lösung vorziehen.
Werner Jülich