Ja, es gibt im Auge viele Millionen Sensoren, nĂ€mlich die fĂŒrs Farbensehen bei groĂer Helligkeit (ĂŒber ca. 0,01 cd/mË2 zunĂ€chst zusammen mit den Zapfen und ĂŒber ca. 10 cd/mË2 allein) zustĂ€ndigen StĂ€bchen und die fĂŒr Hell-dunkel-Sehen bei sehr geringer Helligkeit (unter ca. 10 cd/mË2 zunĂ€chst zusammen mit den StĂ€bchen und unter ca. 0,01 cd/mË2 allein) zustĂ€ndigen Zapfen. Beide liefern ihre Signale ĂŒber die Sehnerven zum Gehirn, und aus diesen Signalen werden nicht nur unsere wahrgenommenen âBilderâ, sondern auch die zur Steuerung der PupillengröĂe nötigen Informationen gewonnen.
Die PupillengröĂe wird durch einen Ringmuskel am Ă€uĂeren Rand hinter der Iris verĂ€ndert; den âBefehlâ dazu bekommt er vom Gehirn (siehe oben).
Der Warnhinweis bei Ihrer LED-Taschenlampe dĂŒrfte mehrere GrĂŒnde haben.
Erstens gibt es heute (vor allem in den USA) viel schĂ€rfere Produkthaftungsgesetze als frĂŒher, was die Hersteller zu entsprechenden, manchmal fĂŒr einen Anwender mit IQ von 100 und mehr geradezu skurrilen Warnhinweisen veranlaĂt (Beispiel aus einer Anleitung einer Waschmaschine: âWaschen Sie nicht Ihre Katze mit der Waschmaschineâ â es scheint mehr Cowboys im Bush-Land zu geben, als wir meinen, denen man das sagen muĂ). Da viele Anleitungen auslĂ€ndischer, insbesondere asiatischer Hersteller zuerst in Englisch (Amerikanisch) abgefaĂt und dann z.B. auch ins Deutsche ĂŒbersetzt werden, finden wird dann solche Warnhinweise auch in deutschen Anleitungen.
Zweitens sollte man grundsĂ€tzlich in keine leuchtende Lampe hinein schauen, weder in eine LED- noch in eine Halogen-Lampe. In beiden FĂ€llen ist die Leuchtdichte innerhalb einer sehr kleinen FlĂ€che (LED, Lampenwendel) extrem hoch, die aber nur einen sehr kleinen Teil des gesamten Sehwinkels ausfĂŒllt und auf die daher der Steuermechanismus (Pupillenreflex) zum Verengen der Pupille nur unzureichend reagiert, weil das gesamte, vieltausendfach gröĂere Umfeld vergleichsweise dunkel bleibt.
Ein erhöhter Blauanteil fĂŒhrt zwar zu einem etwas stĂ€rkeren Blendeffekt, wie u.a. von den neuen blĂ€ulich leuchtenden Autoscheinwerfern bekannt ist, wo der Effekt aber auch noch dadurch verstĂ€rkt wird, daĂ aus DesigngrĂŒnden die AbstrahlfĂ€chen (Scheinwerferquerschnitt als âSchlitzaugenâ) meistens viel zu klein gewĂ€hlt wird. Hier sollte eigentlich der TĂV oder der Gesetzgeber eingreifen und eine maximale Leuchtdichte vorgeben, welche die Scheinwerferhersteller zwingt, die AbstrahlflĂ€che so zu vergröĂern, daĂ bei unverĂ€nderter Lichtleistung die Leuchtdichte geringer wird und Blendung unterbleibt. Aber solange von den LEDs keine nennenswerter UV-Anteil abgestrahlt wird, sollte das keine GefĂ€hrdung bringen. Leider sind mir keine Spektralverteilungen der WeiĂlicht-LEDs bekannt, die neuerdings in vielen Taschenlampen zu finden sind, um prĂ€ziser darauf eingehen zu können. Ich glaube aber nicht, daĂ UV da eine groĂe Rolle spielt.
Walter E. Schön