Heute in der heißen Schorfheide knackte jedes Ästlein und jeder Kienapfel unter den Sohlen. Trotzdem 4 Rehe, 2 Damhirschkühe, 1 Rothirsch mit Bastgeweih und eine Bache mit Frischlingen erpirscht. Hatte wegen des weiten Gesichtsfeldes und des schönen dreidimensionalen Bildes das Nikon 8x30 EII im Wald und auf der Lichtung dabei.
Nach leidvollen Erfahrungen in den letzten Tage, fiel mir auf, daß auch das kleine Nikon über eine Augenabstandsskala an der Knickbrücke verfügt. Gleiches gilt für das schöne Zeiss 15x60. Dieses Detail weiß ich erst jetzt richtig zu schätzen, nachdem ich mich mit dem Ultravid 10x50 inklusive Leica Stativstrapshalter - der ansonsten ganz gut funktioniert und auch andere Premium Dachkantgläser liebevoll umklammert - und mit einigen Porros mit Knickachsengreifer ordentlich herumgeägert habe. Das Leben wird nicht nur leichter, wenn man zur eigenen freihändigen Beobachtung, oder zur Übergabe an den Beobachtungspartner den Augenabstand blitzschnell voreinstellen kann, sondern nahezu erst vernünftig möglich, wenn man die dicken Teile schnell auf's Stativ wuchten möchte. Stimmt da die Voreinstellung des Augenabstands nicht, gibt's Streß. Bei der Leica-Lösung würgt man an dem Gummistraps und verüttelt den ganzen Aufbau, bis es halbwegs paßt. Bei den klassischen Knickachsengreifern knickt man meist ein Rohr aus der Ebene der optischen Achsen, so daß das Fernglas schief auf dem Stativ steht. Noch ein Grund, das gute alte Zeiss 15x60 zu lieben: Just everything you need!
Also, als Nachtrag zum Großfernrohr und für alle anderen Neuentwicklungen: Liebe Hersteller und Importeure, bitte laßt wieder Augenabstandsskalen eingravieren, aufdrucken oder anerodieren.
Mit richtigem Augenmaß,
Jan Münzer