Hallo,
die Gewichtsersparnis eines solchen Carbonstativs kann sich wirklich auszahlen. Es zahlt sich umso mehr aus, je länger man seine Ausrüstung zu Fuß herumtragen muss. Mit großem Spektiv und normalem Alustativ sind Blutergüsse bzw. große blaue Flecken im Bereich der Schulter besonders im Sommer, wenn man leichte Kleidung trägt, keine Seltenheit.
Die Carbonstative schwingen auch weniger als solche aus Metall, was der verwackelungsfreien Beobachtung zugute kommt. Subjektiv empfinde ich aber Stative aus Carbon immer als weniger stabil und haltbar. Wenn ich mir noch einmal ein Stativ kaufen würde, wäre es wahrscheinlich eines aus Eschenholz, wie sie z.B. von den Herstellern Berlebach oder Wolf angeboten werden. Diese Stative sind meist auch etwas leichter als Aluminium, wenngleich natürlich nicht so leicht wie Carbon. Dafür sind sie aber erheblich günstiger, robuster und noch weniger empfindlich gegen Verwackelung.
Zur Spektivfrage: ein großes Spektiv würde ich nur dann empfehlen, wenn man damit auch Astrobeobachtungen plant oder wenn man wirklich z.B. als Jäger ausschließlich oder jedenfalls ganz überwiegend in der Dämmerung damit unterwegs ist. Das kleine und ausgesprochen leichte 62er Apo Leica ist nach meinen bisherigen Eindrücken von herausragender optischer Qualität. Die Schärfe, Kontrast und natürliche Wiedergabe der Farben dieses Spektivs wird bei Tage derzeit wohl kaum von irgendeinem anderen Modell übertroffen. In der Dämmerung hat das 65er Zeiss wegen der etwas größeren Öffnung und der hierauf gezielter abgestimmten Vergütung leichte Vorteile. Wieviele Minuten man deshalb damit länger beobachten kann, vermag ich nicht exakt zu sagen. Ich gehe aber davon aus, dass es es dabei nur um wenige Minuten handeln dürfte.
S. Green
