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Re: eine Frage zum Variookular

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10. April 2005 19:21
1. Den scheinbaren Sehwinkel eines Varioobjektivs konstant zu halten, bereitet erhebliche konstruktive Schwierigkeiten und könnte bei kleinen Vergrößerungen (wegen des dann größeren tatsächlichen Sehwinkels und entsprechend größeren Bildfeldes im Primärfokus) mit deutlichen Abbildungsfehlern (Unschärfe, Farbsäume, Verzeichnung usw.) verbunden sein. So gesehen ist es schon eine gute Leistung, wenn das Sehfeld nicht umgekehrt proportional zur Vergrößerung kleiner wird. In diesem Falle hätte der Anwender ja überhaupt keinen Vorteil bei Reduzierung der Vergrößerung, weil er dann genau dasselbe wie bei starker Vergrößerung, aber nur kleiner und ohne Zugewinn an Sehfeld sähe.

Deshalb wenden alle Hersteller große Mühe auf, bei Reduzierung der Vergrößerung das Sehfeld nicht im selben Maße schrumpfen zu lassen, sondern die Sehfeldverkleinerung in Grenzen zu halten.

Nur wenn man sich auf sehr kleine scheinbare Sehwinkel oder auf einen kleinen Zoomfaktor beschränkt, ist es noch ohne übermäßigen Aufwand möglich, den scheinbaren Sehwinkel konstant zu halten. Die Anwender möchten aber bei einem Varioobjektiv einen ähnlichen scheinbaren Sehwinkel bis um oder über 60° haben, und das wird halt schwer oder unverschämt teuer, wenn man diesen Winkel auch bei kleiner Vergrößerung erreichen wollte.

2. Die Größe des scheinbaren Sehwinkels ist eine Eigenschaft des Okulars, sofern das Objektiv ein Bild bietet, das mindestens so groß wie die Sehfeldblende ist. Das ist sowohl beim Televid 62 als auch beim Televod 77 der Fall. Also ergibt sich bei beiden ein gleich großer scheinbarer Sehwinkel.

Wenn man allerdings der tatsächlichen Sehwinkel (in Grad) oder das Sehfeld (in Meter auf 1000 m) betrachtet, dann ergibt sich dieser Wert aus einerseits der Größe der Sehfeldblende im Okular und andererseits der Brennweite des Objektivs. Das Televid 62 hat aber eine kürzere Brennweite (und ist deshalb auch kürzer) als das Televid 77. Also bietet es bei gleicher Sehfeldblende (= Eigenschaft des Okulars) eine geringere Vergrößerung in Verbindung mit einem dazu umgekehrt proportional größeren Sehfeld bzw. einen entsprechend größeren tatsächlichen Sehwinkel.

Falls Sie mit einer Spiegelreflexkamera fotografieren, wird das leicht nachvollziehbar: Das Okular entspricht dem Suchersysten Ihrer Kamera und zeigt unabhängig vom Objektiv das gesamte Bild auf der Mattscheibe der Kamera. Die Mattscheibengröße ändert sich nicht, wenn Sie statt eines Normalobjektivs ein Teleobjektiv an die Kamera ansetzen. Deshalb sehen Sie im Sucher das Bild immer unter demselben scheinbaren Sehwinkel. Aber ein Teleobjektiv hat eine längere Brennweite als ein Normalobjektiv (wie das Televid 77 im Vergleich zum Televid 62). Deshalb sehen Sie beim Teleobjektiv den Bildinhalt etwas größer, dafür aber einen kleineren Ausschnitt aus Ihrem Motiv. Also ist der tatsächliche Sehwinkel Ihres Teleobjektivs kleiner als der des Normalobjektivs. In diesem Vergleich entspricht die Mattscheibengröße der Größe der Sehfeldblende Ihres Okulars am Televid.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

eine Frage zum Variookular

Beate Müller 2371 10. April 2005 15:18

Re: eine Frage zum Variookular

Walter E. Schön 1097 10. April 2005 19:21

Eine Besonderheit beim Televid 62

Werner Jülich 1172 11. April 2005 08:31

Sehfeld beim Variookular

Walter E. Schön 1119 11. April 2005 11:59



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